Austausch über Kantonsgrenze hinaus
Seetal Die Begleitgruppe des kantonsübergreifenden Entwicklungskonzepts Seetal (KEK) lud zu einer grenzenlosen E-Bike-Tour. Der Austausch zwischen Vertretern aus dem Aargau und dem Kanton Luzern sollte gepflegt werden.

Weder an Land noch erst recht nicht im Wasser ist die Kantonsgrenze zwischen dem Aargau und Luzern sicht- oder spürbar. Und trotzdem sind gerade auf politischer Ebene oft Hindernisse zu spüren, wenn es um Zusammenarbeit und Koordination geht.
Nicht zuletzt deshalb wurde vor gut elf Jahren eine Vereinbarung zur kantonsübergreifenden Zusammenarbeit unterschrieben – notabene auf dem Hallwilersee-Schiff MS Seetal just auf der Grenze. Im letzten Herbst wurde diese Vereinbarung aufgefrischt und verlängert.
Die paritätisch zusammengesetzte Begleitgruppe KEK Seetal der beiden regionalen Entwicklungsträger – Lebensraum Lenzburg-Seetal (LLS) für den Aargau und Idee Seetal für den Kanton Luzern – sorgt für die Ausgestaltung dieser Beziehung respektive lanciert und pflegt die Projekte.
Diese Begleitgruppe lud nun unter dem Titel «Gemeinsam die Kantonsgrenze überwinden» zu einem E-Bike-Ausflug vom Schloss Hallwyl auf den Eichberg, von wo aus die Kantonsgrenze so herrlich unsichtbar ist, und von dort weiter durch Weinberge bis ins luzernische Aesch und dort ins Weingut Klosterhof.
Gabi Lauper Richner, die als Präsidentin der LLS-Kerngruppe Regionalplanung auch der KEK-Begleitgruppe vorsteht, wollte mit dem Anlass aufzeigen, «was kantonsübergreifend schon alles läuft». Naturgemäss liegen die Schwerpunkte vor allem im wirtschaftlichen und da speziell im touristischen Bereich. Immerhin läuft seit letztem Jahr das unkomplizierte Mitfahrsystem Taxito. Wobei auch hier die grenzüberschreitenden Fahrten eher selten sind.
«Wir werden überrannt»
Im Tourismus zählen nur Landschaft und das Erlebnis. Gemäss dieser Erkenntnis funktioniert das grenzenlose Seetal bei Seetaltourismus problemlos. Die KEK-Biketour beinhalteten einen Abschnitt des FoodTrails Seetal, des pionierhaften Angebots einer kulinarischen Schnitzeljagd, die nach dem Start im letzten Jahr auch 2022 grossen Anklang findet: «Wir werden überrannt», sagt Vera Büchel als Geschäftsstellenleiterin von Seetaltourismus. In andern Bereichen könnte man sich von der Unkompliziertheit der Touristiker eine tüchtige Scheibe abschneiden.
Ansonsten funktioniert die grenzübergreifende Kooperation im persönlichen Bereich. Die Toleranz ist gross; Berührungsängste kennt man keine. Eine Person, die dies ideal veranschaulicht, ist KEK-Kommissionsmitglied Richard Stadelmann. Er wohnt in Hitzkirch, ist Geschäftsführer einer Holzbaufirma in Fahrwangen und ist seit 2016 Inhaber der Fischerei Hallwilersee in Birrwil.