Aus dem «Sandmeierhaus» wurde ein «Kulturplatz» für Geschichtsvermittlung

Boniswil Das frühere Bauernhaus an der Dörflistrasse 1 im Dorfteil Alliswil hat sich in einen «Kulturplatz» verwandelt. Nun wurde das neue Angebot eingeweiht.

Interessantes über die Wirtschaftsgeschichte: Besitzer Daniel Humbel tritt an der Eröffnung als Hans Sandmeier auf.Foto: Fritz Thut

Interessantes über die Wirtschaftsgeschichte: Besitzer Daniel Humbel tritt an der Eröffnung als Hans Sandmeier auf.Foto: Fritz Thut

Ausstellung: Scheunen-Obergeschoss im «Kulturplatz Dörflistrasse 1».Foto: Fritz Thut

Ausstellung: Scheunen-Obergeschoss im «Kulturplatz Dörflistrasse 1».Foto: Fritz Thut

Das zweiteilige Gebäude wurde 1797 von Hansueli Schaub gebaut, wie der Türsturz über dem Eingang vermittelt. Natürlich hatten auch schon damals die Frauen die Hosen an – nicht wirklich, aber im übertragenen Sinn, wie eine Spielszene an der Eröffnung zeigte, als Sarah Caspers in die Rolle von Susanne Schaub schlüpfte.

Mit der Aufteilung in Wohn- und Ökonomieteil entsprach die Liegenschaft dem damals üblichen Standard. Über viele Handänderungen kam die Liegenschaft nun in Besitz von Daniel Humbel. Der langjährige Präsident der Historischen Vereinigung Seetal und Umgebung (HVS) schlüpfte zur Einweihung des «Kulturplatzes» in die Rolle von Hans Sandmeier, der 1877 hier geboren wurde und dessen Familie dafür sorgte, dass das Gebäude bis heute als «Sandmeierhaus» bekannt ist.

Humbels Auftritt konnten die Premierenbesucher entnehmen, dass im ebenerdigen Wohntrakt zuerst eine Pinten-, später eine Speisewirtschaft eingerichtet war. 1907 erfolgte die Aufgabe der Beizentätigkeit und die Sandmeiers konzentrierten sich wieder vollständig auf die Landwirtschaft.

Vermittlungsangebote in Scheune

Im Scheunenteil sind nun verschiedene Ausstellungsstücke mit Bezug zu früheren Bewohnern und zur bäuerlichen und handwerklichen Tradition des Seetals ausgestellt. Das Erdgeschoss ist so eingerichtet, dass verschiedene Vermittlungsangebote für Schulklassen und Gruppen in Zusammenarbeit mit Schloss Hallwyl von Museum Aargau durchgeführt werden können.

«Unser Ziel ist es, die Leute wirklich zu aktivieren, die Geschichte der Region hautnah zu erleben», so Daniel Humbel. Für die Betreuung des «Kulturplatzes Dörflistrasse 1» zeichnet eine eigene Kompetenzgruppe aus dem inzwischen in die Historische Vereinigung integrierten Verein Hansjakob-Suter-Sammlung zuständig. Rolf Urech, ehemaliger Präsident des Vereins und nun HVS-Vizepräsident, zeigte sich in der Geburtsstunde des «Kulturplatzes» «sehr stolz»: «Der heutige Tag ist ein Meilenstein für Boniswil.»

Der «Kulturplatz» ist nicht permanent geöffnet. Abstecher hierhin können via Gruppenangebote von Schluss Hallwyl gebucht werden. An speziellen Tagen kann man hier aktiv werden.

«Kulturplatz Dörflistrasse 1». Angebote. 11. Juni, 12. August und 15. Oktober, je 13.30 bis 17 Uhr: Indiennedruckwerkstatt (ohne Anmeldung), Kräutersalbe oder Sirup herstellen (mit Anmeldung). – 25. Juni und 17. September, je 13 bis 17 Uhr: Strohflechten/Strohsterne .

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