Zum Saisonstart drei Runden um das Schloss

Möriken-Wildegg Die Aargauer Militärradfahrer sind wieder unterwegs. Um sich auf die kommenden Herausforderungen einzustellen, fuhren sie drei Runden um das Schloss Wildegg. So wurde die Saison 2021 trotz Absage des wichtigsten Rennens des Jahres definitiv eingeläutet.

Zügig unterwegs: Das Peloton fährt unterhalb des Schlosses Wildegg vorbei. Foto: Ruedi Burkart

Zügig unterwegs: Das Peloton fährt unterhalb des Schlosses Wildegg vorbei. Foto: Ruedi Burkart

Gibt den Takt an: Walter Riedwyl führt das Peloton zwischen Möriken und Wildegg an. Foto: Ruedi Burkart

Gibt den Takt an: Walter Riedwyl führt das Peloton zwischen Möriken und Wildegg an. Foto: Ruedi Burkart

Walter Riedwyl konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auf die durchaus ernst gemeinte Frage des Journalisten, ob er und seine Kollegen auch bei Regen den «Chestenberg-Event» durchführen würden, meinte der Präsident der Aargauer Militärradfahrer trocken: «Weisst du, wir fahren immer. Schlechtes Wetter kennen wir nicht.» Glück oder nicht, jedenfalls zeigte sich beim Start am vergangenen Sonntagmorgen in Scherz zeitweise gar die Sonne. Der 60-jährige Riedwyl – er kam direkt nach einer frühmorgendlichen Joggingrunde zum Ausgangspunkt der Rundfahrt – begrüsste ein knappes Dutzend Militär-«Gümmeler», gab militärisch kurz die Direktive durch und schon setzte sich das Peloton in Bewegung.

Auf Velos ohne Übersetzung

Drei Runden à 15 Kilometer rund um den Chestenberg absolvierten die Männer auf ihren 25 Kilogramm schweren Fahrrädern ohne Übersetzung. Von Scherz aus ging es via Birr und Brunegg nach Möriken und Wildegg, dann über Holderbank nach Schinznach Bad und als Dessert wieder hoch zum Ausgangspunkt nach Scherz. Eine höchstens mässig schwierige Angelegenheit für die harten Kerle. Schliesslich absolvieren sie auf ihren ungefederten Vehikeln auch schon mal 100 Kilometer und einiges mehr an Höhenmetern an einem Tag. Letztes Jahr kurbelten sie auf ihrer Distanzfahrt unter anderem über den 731 Meter hohen Oberen Hauenstein und den 569 Meter hohen Bözberg.

Nicht nur das Fahren ist wichtig

Der Scherzer Walter Riedwyl präsidiert seit 18 Jahren die 190 Mitglieder zählende Aargauer Sektion des Militärsportverbands. Dem sechsköpfigen Vorstand gehören mit Aktuar Walter Häusermann aus Egliswil und Beisitzer Markus Fischer aus Schafisheim auch zwei Personen aus dem Einzugsgebiet dieser Zeitung an. «Es ist wichtig, dass wir uns jetzt wieder vermehrt zum Radfahren treffen», sagt Riedwyl, «es geht dabei ja nicht nur ums Sporttreiben, sondern auch um die Kameradschaft.»

Rennen in Gippingen ist gestrichen

Im provisorischen Jahresprogramm der Militärradfahrer fehlt mit dem Rennen in Gippingen – an dem der Schweizer Meister gekürt worden wäre – das wichtigste des ganzen Jahres. Grund ist, wie könnte es anders sein, die Coronapandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen im Amateursport. Fielen vor einem Jahr die kompletten Radsporttage Gippingen aus, werden heuer nur die Militärradfahrer aussen vor gelassen. Ein anderes grosses Rennen ist hingegen weiterhin im Programm. Am 15. August werden Riedwyl und Co. voraussichtlich an der Schweizer Radquer-Meisterschaft in Hägglingen starten.

Ins Bockshorn jagen lassen sich die Militärradfahrer nicht. Auch wenn es die Truppengattung Militärradfahrer seit einer Armeereform vor 18 Jahren nicht mehr gibt, die Freude am Fahren auf den teilweise über 80-jährigen Rädern lassen sie sich nicht vermiesen. Und freuen sich schon jetzt auf das 100-Jahr-Jubiläum der 1923 gegründeten Aargauer Sektion des Militärsportverbands.

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