Wahl in den Gemeinderat nie bereut
Staufen Aller guten Dinge sind drei. Beim dritten Anlauf schaffte es der damalige Gemeinderat, Otto Moser als Ratsmitglied zu gewinnen. Das war vor 20 Jahren. Bis heute hat Moser diesen Schritt nicht bereut.

Ich war früher geschäftlich häufig für mehrere Tage unterwegs, hätte ein Amt als Gemeinderat gar nicht ausführen können», sagt Otto Moser. Zudem wollte er sich beruflich erst etablieren, eine Familie gründen und ein Haus bauen. Dies alles unter einen Hut zu bringen, war schon eine kleine Herausforderung. «Als dann der Gemeinderat vor 20 Jahren jedoch wieder anklopfte, fehlten mir weitere Argumente und so sagte ich zu», sagt er schmunzelnd. Sehr zur Freude des Gremiums, galt es doch, mitten in der Legislatur einen Ersatz für ein scheidendes Ratsmitglied zu suchen. «Ich erbte damals das Ressort Soziales von meinem Vorgänger», erinnert sich Moser. Was nicht gerade sein Steckenpferd war.
Fundiertes Wissen in technischen Fragen
Doch das Wissen, dass nächstens eine Rochade hin zu den Ressorts mit technischem Charakter möglich würde, «beruhigte» ihn. Für ihn war immer klar, dass er sich am liebsten dort einbringen möchte, wo er auch fundierte Kenntnisse vorweisen kann. Und das war nun mal die Technik. Otto Moser absolvierte als Erstes eine Ausbildung zum Maschinenmechaniker und besuchte später die Technikerschule mit den Schwerpunktfächern Informatik und Energietechnik.
«Als dann der erste Computer die Welt erschütterte», sagt er lachend, «nahms mir den Ärmel rein.» Aus Neugier wurde Leidenschaft, die er noch heute bei der Firma Fehlmann im Entwicklungsbereich ausleben darf. «Dank der Flexibilität meines Arbeitgebers konnte ich das Pensum auf 80 Prozent reduzieren. So bleibt mir Zeit für die Aufgaben als Gemeindeammann», betont der 62-Jährige. Am Dienstag- und Donnerstagnachmittag nimmt er sich dann der Anliegen in seinen Ressorts an, zu denen die Verwaltung, das Personal, die Polizei, die Ortsbürger, der Tiefbau, das Wasser, die Elektrizität und der Lebensraum Lenzburg-Seetal gehören.
Kritik an Esterli-Flöösch
«Die technischen Anforderungen rund um Strom, Wasser und Abwasser zu klären und umzusetzen, das liegt mir besonders.» Deshalb war es kein Thema, das Ressort Finanzen zu übernehmen, als er vor zehn Jahren zum Gemeindeammann gewählt wurde. Denn normalerweise sind die Finanzen reine «Chefsache». Nicht so in Staufen.
In seiner Position als Ammann war Otto Moser schon etwas gefordert ob der Kritik, die wegen der Grossüberbauung Esterli-Flöösch an ihn herangetragen wurde. Schliesslich mussten für die Realisierung 8,5 Millionen Franken für die Werkleitungen und den Strassenbau investiert werden. «Wir waren jedoch die letzte Perle auf der Perlenkette.
Die Einzonung war bereits in den 50er-Jahren entschieden worden», betont Moser. Und als dann die Staufbergumfahrung der Seetalbahn nicht ausgeführt wurde, konnte eine Überbauung nicht mehr verhindert werden. Inzwischen hat das Quartier den Ruf als Geisterstadt ablegen können, die Auslastung nimmt zu.
Im neuen Jahr dürfte vor allem ein Thema beschäftigen – die neue Wasserversorgung, für die man eine Partnerschaft mit anderen Gemeinden sucht. «Das dürfte eine Herausforderung werden, ist Wasser doch ein Politikum. Der Politapéro im Frühling gibt uns Gelegenheit, das Thema aufzugreifen und der Bevölkerung erste Ideen zu unterbreiten», sagt er.
Natur rund um Staufen erkunden
Doch bevor es so weit ist, nutzt er über die Feiertage die Zeit, um mit seiner Frau Ruth die Natur rund um Staufen zu erkunden. «Und nur bei Huddelwetter werde ich den Stapel Unerledigtes angehen.» Sagts und macht sich auf, um sich für die Sitzung mit den Ratskollegen vorzubereiten.