Wagnereigarten am neuen Standort

Möriken-Wildegg Der Wagnereigarten ist ein Lädeli, in welchem grösstenteils Biogemüse aus dem eigenen Garten verkauft wird. Ergänzt wird das Angebot mit Produkten anderer Gmüesler sowie frischem Brot am Wochenende.

Im Wagnereigarten: Der Besitzer Daniel Berger zeigt voller Stolz sein neues Reich; Sohn Ben folgt ihm auf Schritt und Tritt. Foto: Hanny Dorer
Im Wagnereigarten: Der Besitzer Daniel Berger zeigt voller Stolz sein neues Reich; Sohn Ben folgt ihm auf Schritt und Tritt. Foto: Hanny Dorer

Wie kam der Wagnereigarten eigentlich zu seinem Namen? Besitzer Daniel Berger (42) schmunzelt: «Das Haus, das wir zu Beginn im Zentrum von Möriken gemietet hatten, war früher eine Wagnerei und die Frau des Wagners pflegte einen grossen Garten», erklärt er. «Diesen Garten haben wir übernommen und dort Gemüse für den Eigenbedarf angepflanzt. Oft fiel die Ernte jedoch so reichlich aus, dass wir den Überschuss auf einem Bänklein vor dem Haus zum Verkauf anboten.» Aus diesem bescheidenen Beginn entstand dank der grossen Nachfrage das Gmüeslädeli Wagnereigarten.

Vor kurzem ist der Wagnereigarten an die Steinackerstrasse 21, ebenfalls in Möriken, gezügelt, wo Berger einen Hausteil erwerben und im zugehörigen Schopf einen attraktiven Raum als Selbstbedienungslädeli einrichten konnte. Hier wartet nun ein grösseres Sortiment auf die Kunden. Bezahlt wird bar oder mit Twint. Neben dem eigenen Gemüse werden im Wagnereigarten Produkte seiner Partner, dem Gmüeser aus Hallwil, dem Mooshof Lenzburg und dem Biohof Grumolo Verde aus Eggenwil, angeboten. Zusätzlich bietet Berger auch Gemüseboxen im Abo oder im Einmalbezug an.

Für frisches Brot und anderes Gebäck sorgt am Wochenende jeweils Elvira Schärer von «Brot und meh» aus Möriken. «Es lohnt sich jedoch, früh vorbeizukommen, denn es herrscht bereits eine grosse Nachfrage nach den Möriker Backwaren.»

Huhn mit Bruder

Das kleine Schild «Huhn mit Bruder» bei den ebenfalls im Angebot enthaltenen Eiern überrascht auf den ersten Blick. Was soll das? Berger klärt auf: Kurt Brunner vom Haldenhof lässt nicht nur die Hühner, sondern auch ihre Brüder, die Güggel, am Leben. Diese werden nach ein bis zwei Jahren geschlachtet. Es handelt sich um eine eigene Rasse, die zwar nicht jeden Tag ein Ei legt, deren Fleisch dafür nach der Legezeit auch genutzt werden kann. Das Futter für die ganze Hühnerschar wird auf dem Haldenhof selber produziert. Natürlich sind diese Eier etwas teurer, denn mit dem Erlös aus den Eiern muss auch das Futter für die «Brüder» finanziert werden.

Den Wochenmarkt Lenzburg beliefert Berger nicht mehr. «Das in Möriken gezogene Gemüse wird ausschliesslich im Wagnereigarten verkauft», bestätigt er. Auf dem Markt ist er trotzdem noch anzutreffen, etwa am Freitag beim Gmüeser oder am Dienstag beim Mooshof als Aushilfe und Organisator.

«Nachhaltigkeit, Handarbeit und eine Vorliebe für alte Sorten und Raritäten sind unser Markenzeichen», fasst er seine Philosophie zusammen. So freut er sich, in seinem neuen Garten zu experimentieren, etwa mit Mulchen, liegengelassenem Unkraut und Gründüngung, um die Bodenqualität ohne zusätzliche Düngung zu verbessern. Dazwischen arbeitet er drei Tage pro Woche auswärts – «damit ich das Geschäft zu Hause klein halten kann».

Seinen ursprünglichen Beruf als Heizungsmonteur hat Daniel Berger nie ausgeübt. Das dabei erworbene handwerkliche Geschick kommt ihm aber jetzt oft zugute. Im eigenen, schon etwas älteren Haus, das er mit seiner Partnerin und seinen drei Söhnen bewohnt, gibt es immer etwas zu tun.

Mehr Infos: www.wagnereigarten.ch.

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