Von Schweinepest bis Krähenjagd

Möriken-Wildegg Zahlreiche Jagdaufseher und Jagdlehrgänger sind der Einladung der Vereinigung Aargauischer Jagdaufseher VAJ zum jährlichen Weiterbildungskurs gefolgt. Traditionell findet der Anlass im Areal der Jura- Cement-Fabriken statt.

Eindrücklich: Christian Tesini erklärt Details zum Biberschädel und zu seinem Gebiss. Foto: Pia Weber
Eindrücklich: Christian Tesini erklärt Details zum Biberschädel und zu seinem Gebiss. Foto: Pia Weber

Am Kurs wurden den Teilnehmern wissenswerte und interessante Informationen zum Ausführen ihrer vielfältigen Aufgaben vermittelt. Kantonstierärztin Barbara Thür rief den Anwesenden das Krankheitsbild der an der Afrikanischen Schweinepest erkrankten Wild- und Hausschweine in Erinnerung mit den Symptomen, welche die Tiere zeigen. Sie betonte, dass die Einschleppung des APS-Virus über weite Strecken durch den Menschen erfolge. Erkrankte Schweine haben nicht die Kraft, weit zu gehen. Die Ausbreitung bei Hausschweinen sei bei guter Biosicherheit kein Problem, erklärte sie. Das heisst Zäune um ihren Auslauf errichten, Kleiderwechsel nach dem Besuch bei den Schweinen, Desinfektion, kein Jagdmaterial im Stall und kein verunreinigtes Futter.

Die Einschleppung durch Menschen erfolgt durch illegalen Import von Fleisch, Geschenkpakete mit Fleisch, Jagdtrophäen und Stroh aus betroffenen Ländern sowie durch unsachgemässes Entsorgen von Fleischresten. Jäger haben eine wichtige Funktion in der Früherkennung.

Ruedi Angst und Thomas Laube, beide in der Hundekommission JagdAargau, erklärten die Funktion der neuen Mobiltelefon-App JagdAargau, einer äusserst hilfreichen Einrichtung, die unter anderem das Aufbieten eines Nachsuchegespanns sehr vereinfacht. «Wir sind stolz auf die App, so etwas gibt es weitherum nirgends», erklärte Thomas Laube.

Grösstes Nagetier Europas

Der Biber ist im Aargau unübersehbar auf dem Vormarsch. Christian Tesini von der Jagdverwaltung Aargau erläuterte Details im Umgang mit dem grössten Nagetier Europas, das seinen Lebensraum selber gestaltet und damit dem Menschen immer wieder in die Quere kommt. Mit seiner Ausbreitung an den kleinen Bächen nehmen die Konflikte zu. Der Biber ist zwar geschützt, aber die Jagdaufseher müssen unter anderem auch wissen, was zu tun ist, wenn diese Tiere verletzt oder tot aufgefunden werden.

Krähen sind äusserst intelligent, richten aber in der Landwirtschaft oft grosse Schäden an, die man durch eine gezielte Jagd verhindern kann. Krähen sind aber lernfähig und es gilt, immer wieder neue Tricks anzuwenden.

Pius Vock und Reto Fischer gaben wichtige Tipps zur schwierigen Krähenjagd ab und liessen die Kursteilnehmenden an ihren eigenen Erfahrungen teilhaben.

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