Ueli zwischen Vergangenheit und Moderne auf dem Staufberg

Staufen Das Publikum zeigte sich begeistert bei der Premiere von «Ueli de Pächter». Mit der Aufführung wurde nach sechsjähriger Pause die Fortsetzung von «Ueli de Chnächt» auf dem Staufberg realisiert.

Erwarten Nachwuchs: Vreneli (Bettina Leutwiler) und Ueli (Markus Furer). Foto: Mirjam Stutz

Erwarten Nachwuchs: Vreneli (Bettina Leutwiler) und Ueli (Markus Furer). Foto: Mirjam Stutz

Im Einsatz: Fast vierzig Laienschauspieler wirken bei «Ueli de Pächter» mit. Foto: Mirjam Stutz

Im Einsatz: Fast vierzig Laienschauspieler wirken bei «Ueli de Pächter» mit. Foto: Mirjam Stutz

Zeigen sich modern: Die Waschweiber sprechen von «Fake News». Foto: Mirjam Stutz

Zeigen sich modern: Die Waschweiber sprechen von «Fake News». Foto: Mirjam Stutz

War zahlreich zur Premiere erschienen: Das Publikum. Foto: Mirjam Stutz

War zahlreich zur Premiere erschienen: Das Publikum. Foto: Mirjam Stutz

Der Applaus wollte gar nicht mehr enden. Begeistert zollte das zahlreich erschienene Publikum den Mitwirkenden von «Ueli de Pächter» mit Standing Ovations Respekt für ihre Leistung. Die Premiere des Freilichttheaters auf dem Staufberg fand vergangenen Donnerstag bei strahlendem Wetter statt. Mit dem von Peter Locher, basierend auf dem Roman von Jeremias Gotthelf, geschriebenen Stück «Ueli de Pächter» fand das 2016 durchgeführte Freilichttheater «Ueli de Chnächt» nun seine Fortsetzung. Verantwortlich zeichnete der Verein «Freilichttheater Staufberg», als Produktionsleiter amtete Markus Moser, Regisseur war Peter Locher, für die Musik und die Komposition war Urs Erdin zuständig.

Zwei Uelis

Ein wenig wähnte man sich schon bei der Ankunft auf dem Staufberg im 19. Jahrhundert, sei es beim Eingang, wo eine alte Schubkarre stand, unterwegs, als einem Schauspieler in Tracht entgegenkamen, und spätestens beim Anblick der eindrücklichen Kulisse. Auch während des Stücks gab es immer wieder einen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit durch geschickt eingeführte Szenen, in denen es um den «modernen» Ueli (gespielt von David Jägle) ging, einen jungen Handwerker, der vor der Entscheidung steht, den Betrieb seines schwerkranken Vaters entweder zu übernehmen oder für viel Geld zu verkaufen. Ebenfalls mit Geldfragen schlägt sich der Ueli des 19. Jahrhunderts herum (Markus Furer). Ein schlechtes Erntejahr und ein hoher Pachtzins machen ihm zu schaffen.

Um zu sparen, stellt er billige, aber unzuverlässige Knechte ein und lässt sich schliesslich dazu verleiten, dem armen Bauer Kneubühler eine kranke Kuh zu verkaufen. Dieser verklagt Ueli und es kommt zum Prozess. Ueli gewinnt diesen zwar, aber nun nimmt das Unglück erst so richtig seinen Lauf.

Flexibel zwischen den Zeiten bewegt sich Kneubühler (Andi Fey), der sowohl in der Vergangenheit mit Ueli um die Kuh streitet als auch in der Gegenwart als ruhelose Seele den modernen Ueli dazu bringen will, gegen den Willen seiner Eltern zu handeln und den Familienbetrieb zu verkaufen. Eine ebenfalls geheimnisvolle, aber umso wichtigere Rolle spielt der grosse Hagelhans (Ruedi Häfeli), der der Geschichte eine entscheidende Wendung geben sollte, welche, sei an dieser Stelle allerdings nicht verraten, schliesslich läuft das Stück noch bis Ende Juni inklusive einer Zusatzvorstellung.

Ein echtes Rundumpaket

Die schönen Kostüme, die liebevoll gestaltete Kulisse, die stimmungsvollen Lichteffekte sowie Livemusik und -gesang machten das Stück zu einem besonderen Erlebnis. Die Aufführung war ein echtes Rundumpaket, in dem von allem etwas geboten wurde: Lustiges und Trauriges, Altes und Modernes, Heiterkeit und Tiefsinn.

Infos: www.theater-staufberg.ch.

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