Spielzeuge erfreuen auch «Grosse»

Rupperswil: Am 5. April öffnet das Dorfmuseum seine Tore für die neue Saison. Zum Thema «Antike Spielzeuge, Kochherde» werden Sammlerstücke des Rupperswilers René Schwarz ausgestellt.
Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung sind in vollem Gange. Als Erstes musste sich die Museumskommission von der Druckmaschine trennen, die im Erdgeschoss in der alten Küche stand. «Irgendwie hat sie nicht wirklich in unser Museum gepasst, weil sie nie in Rupperswil im Einsatz stand», sagt Fritz Kummer, Präsident der Museumskommission. Nun hat sie bei der Druckerei Altherr in Reitnau ihren wahren Bestimmungsort gefunden.
Mit ihrem Weggang wurde Platz geschaffen, um den ersten Kochherd zu platzieren, der vor Kurzem den Weg ins Museum fand. «Allerdings gehört dieser Herd nicht zur Sammlung von René Schwarz. Eine Heimweh-Rupperswilerin hat ihn uns vermacht», sagt Kummer. Die Kinderkochherde von Schwarz werden dann im Ausstellungsraum im Obergeschoss sowie eventuell im Spycher nebenan zu sehen sein. Im Moment arbeitet die Kommission daran, weitere Glasvitrinen zu organisieren, die dann im Nebengebäude aufgestellt würden. «Die Exponate sind äusserst wertvoll, weshalb wir sie entsprechend schützen müssen», betont der Kommissionspräsident.
Sammler aus Leidenschaft
«Rund 30 Kinderkochherde werde ich dem Dorfmuseum als Leihgabe zur Verfügung stellen», sagt René Schwarz. Während seiner Ausbildung zum Konditor/Confiseur entdeckte er seine Affinität zu Kunst und Kunsthandwerk. «Meinen ersten Kochherd mit Löwentatzenfüsschen, Kamin, drei Türchen, Teekessel und drei Kupferpfännchen habe ich damals am Flohmarkt am Zürcher Bürkliplatz erstanden», sagt Schwarz und fügt an: «Allerdings musste ich ihn abstottern, da ich damals gerade mal 1700 Franken verdiente, der Herd jedoch 3500 Franken kostete. Aber – ich musste ihn haben.»
Seither kamen laufend weitere Modelle dazu, das älteste ist von 1890. Die Edelkochherde sind aus robustem Blech geschaffen und können angefeuert werden. «Solche ‹Spielzeuge› konnten sich natürlich nur die gut Betuchten leisten», betont Schwarz. Dasselbe gilt für die Puppenstuben, von denen René Schwarz ebenfalls einige ausstellen wird – je nach Platz. Auch sie sind von edler Natur und mit Geschirr aus feinstem Porzellan bestückt. Die detailgetreue Gestaltung der Kochherde und Puppenstuben, das Handwerk eben, das fasziniert Schwarz bis heute. «Es erinnert mich an meinen Beruf, meine Arbeitsweise», sagt er. Und es freut ihn, dass er seine Sammlung nun einem breiten Publikum präsentieren darf.
Wettbewerb belebt den Besuch
Um die Ausstellung für die Besucher noch attraktiver zu machen, wird wie letztes Jahr ein Wettbewerb durchgeführt. «Es gab Besucher, die gleich mehrmals durch die Räume liefen, um Antworten auf die Wettbewerbsfragen zu finden», sagt Kummer schmunzelnd. Ziel des aktuellen Wettbewerbs wird ebenfalls sein, die Besucher zum genauen Hinschauen zu animieren. Auf die Gewinner wartet ein kleines Präsent.
Die Museumskommission setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, die jeweils mögliche Themen gleich für die nächsten zwei, drei Saisons zusammentragen. Es komme immer wieder mal vor, dass ein Thema kurzfristig ins Wasser falle. So sei man dafür gewappnet, sagt Kummer und fügt an: «Bei dieser Gelegenheit muss ich den freiwilligen Helfern ein Kränzchen winden. Ohne sie wären solche Ausstellungen nicht möglich.» Sie sorgen denn auch dafür, dass alle Gerätschaften gut im Schuss und im Inventar aufgelistet sind.
Dorfmuseum Rupperswil: Saisoneröffnung am Sonntag, 5. April, um 10 Uhr. Offen jeden ersten Sonntag im Monat, jeweils von 10 bis 12 Uhr. Alter Schulweg 11, Rupperswil.