Sie wollen neu in den Gemeinderat

Möriken-Wildegg In Möriken-Wildegg steht bei den Gesamterneuerungswahlen im September ein Wechsel im Gemeinderat an: Zwei langjährige Mitglieder treten ab, zwei neue Kandidierende stehen bereit.

Bei den bevorstehenden Gesamterneuerungswahlen in Möriken-Wildegg kommt es zu einigen Veränderungen im Gemeinderat. Der amtierende Vizeammann Markus Eichenberger (SP) sowie Gemeinderat Beat Fehlmann (SVP) treten nicht mehr an. Beide prägten das Gremium über mehrere Jahre und verabschieden sich nun aus der Gemeindepolitik.

Für die übrigen Sitze stellen sich die bisherigen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber erneut zur Wahl: Gemeindeammann Jeanine Glarner (FDP), Brigitte Becker-Steimen (FDP) und Stefan Säuberli (GLP) kandidieren für eine weitere Amtsperiode. Neu bewerben sich Gerhard Widmer (parteilos) und Ursula Lüpold (SVP) um einen Sitz im Gemeinderat.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgt die Wahl um das Vizeamt. Sowohl Stefan Säuberli als auch Ursula Lüpold stellen sich für dieses Amt zur Verfügung. Damit ergibt sich eine übersichtliche Ausgangslage: Zwei Sitze werden frei, zwei neue Personen stellen sich zur Wahl. Um den Stimmberechtigten einen besseren Einblick der beiden neuen Kandidierenden zu ermöglichen, haben sich Gerhard Widmer (parteilos) und Ursula Lüpold (SVP) einigen Fragen gestellt. In ihren Antworten erzählen sie, was sie motiviert, welche Themen ihnen wichtig sind und was sie persönlich auszeichnet.

Was hat Sie dazu bewegt, neu für den Gemeinderat zu kandidieren?

Als langjährige Präsidentin der Betriebskommission Sportanlagen sowie als engagierte Vereinsvertreterin in der Baukommission der neuen Turnhalle Möriken habe ich über viele Jahre hinweg erlebt, wie bereichernd die aktive Mitgestaltung unseres Dorflebens sein kann. Die konstruktive Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, das gemeinsame Entwickeln von Lösungen und das sichtbare Vorankommen bei Projekten haben mir gezeigt, wie viel man bewegen kann, wenn man sich mit Begeisterung einbringt. Zudem bin ich Mitglied der Geschäftsleitung eines ortsansässigen Unternehmens, in dem ich nicht nur viel Führungserfahrung gesammelt habe, sondern auch aktiv zur lokalen Wirtschaft beitrage, unter anderem durch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Diese Verantwortung hat meinen Blick für strategische Zusammenhänge geschärft und mein Verständnis für die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern vertieft. Diese vielfältigen Erfahrungen haben in mir den Wunsch geweckt, mich noch umfassender für Möriken-Wildegg einzusetzen, und zwar auf politischer Ebene, wo wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Ich kandidiere mit dem Ziel, meine berufliche Kompetenz, meine Begeisterung und meine lokale Verwurzelung in den Dienst der Gemeinde zu stellen.

Was bedeutet Möriken-Wildegg für Sie?

Möriken-Wildegg ist weit mehr als nur mein Wohnort, es ist meine Heimat im tiefsten Sinne. Ich bin hier aufgewachsen, habe hier Wurzeln geschlagen und bin mit den Menschen, den Vereinen und den Traditionen eng verbunden. Mein Alltag spielt sich hier ab: Ich arbeite hier, engagiere mich ehrenamtlich und verbringe meine Freizeit mit Aktivitäten, die mich mit anderen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern verbinden. Ob als Trampolinleiterin im Turnverein, beim Volleyballspielen in unserer Badi oder bei geselligen Dorfanlässen, ich bin mittendrin im Gemeindeleben. Diese Nähe zu den Menschen und das tiefe Verständnis für die lokalen Bedürfnisse machen Möriken-Wildegg für mich zu einem Ort, den ich aktiv mitgestalten möchte.

Welches politische Thema würden Sie als Erstes anpacken?

Ein zentrales Anliegen ist für mich die Umsetzung der regionalen Oberstufe der Kreisschule Chestenberg. Dieses Projekt ist nicht nur bildungspolitisch bedeutsam, sondern auch ein Meilenstein für die Weiterentwicklung unserer Region. Es geht darum, eine zukunftsfähige Infrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird und Raum für pädagogische Innovation bietet. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass dieser Prozess transparent, effizient und im engen Dialog mit allen Beteiligten erfolgt, denn Bildung ist eine Investition in die Zukunft unserer Gemeinde.

Wo sehen Sie aktuell den grössten Handlungsbedarf?

In der strategischen Weiterentwicklung der regionalen Oberstufe nach Abschluss der baulichen Massnahmen. Es braucht eine vorausschauende Planung, die nicht nur räumliche, sondern auch organisatorische und pädagogische Aspekte berücksichtigt. Themen wie Schulwegsicherheit, soziale Integration, Freizeitangebote für Jugendliche und die Zusammenarbeit mit Vereinen und Eltern sind dabei ebenso wichtig wie die infrastrukturelle Umsetzung.

Wie möchten Sie die Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen vertreten?

Mein Engagement im Turnverein und meine Tätigkeit als J+S-Leiterin im Trampolinbereich bringen mich täglich in Kontakt mit Jugendlichen und deren Eltern. Ich kenne ihre Anliegen, ihre Wünsche und ihre Sorgen. Gleichzeitig pflege ich den Austausch mit der älteren Generation, sei es bei Dorfanlässen, im persönlichen Gespräch oder in verschiedenen Gremien. Mir ist es wichtig, zuzuhören, Brücken zu bauen und unterschiedliche Perspektiven ernst zu nehmen. Im Gemeinderat möchte ich mich dafür einsetzen, dass alle Stimmen gehört werden. Denn eine lebendige Gemeinde lebt vom Miteinander.

Was hat Sie persönlich dazu bewegt, neu für den Gemeinderat zu kandidieren?

Durch meine Tätigkeit in der Baukommission konnte ich vertiefte Einblicke in die Gemeindepolitik gewinnen.

Das Mitgestalten einer zukunftsorientierten Gemeinde, die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen und einen aktiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, haben mich zu einer Kandidatur bewegt. Für die kommenden Aufgaben braucht es kompetente, lösungsorientierte Führungspersönlichkeiten.

Was bedeutet Möriken-Wildegg für Sie persönlich?

Seit 2010 wohne ich im schönen Möriken-Wildegg. Die Gemeinde bietet eine aussergewöhnlich hohe Lebensqualität. Die vielfältige Infrastruktur, die Nähe zur Natur, die verkehrstechnische Anbindung, das kulturelle Angebot und das Zusammenleben von Jung und Alt überzeugen mich täglich. Möriken-Wildegg ist für mich eine Herzensangelegenheit.

Welches politische Thema würden Sie als Erstes anpacken?

Die aktuellen öffentlichen Bautätigkeiten in Möriken-Wildegg sind aussergewöhnlich intensiv. Als Baufachmann würde ich mich sehr freuen, das entsprechende Ressort zu übernehmen. Gerne wäre ich als Gemeinderat dabei, die neue 3-fach-Turnhalle Unteräsch der Bevölkerung zu übergeben. Ein weiteres Grossprojekt startet im neuen Jahr. Die Begleitung des Erweiterungsbaus Schulhaus Hellmat wäre für mich eine äusserst interessante Aufgabe.

Weitere anfallende Investitionen in die Infrastruktur müssen sorgfältig geplant und umgesetzt werden können.

Wo sehen Sie aktuell den grössten Handlungsbedarf?

Die mit dem Bauvolumen verbundenen Investitionskosten sorgen für eine angespannte Finanzlage. Steuergelder müssen auch in der Zukunft wirtschaftlich sinnvoll verwendet werden. Eine umsichtige Finanzplanung ist weiterhin notwendig für einen attraktiven Steuerfuss. Möriken-Wildegg soll eine starke, eigenständige und lebenswerte Gemeinde bleiben.

Wie möchten Sie die Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen im Gemeinderat vertreten?

Mein Anspruch ist, ein offenes Ohr für alle Bevölkerungsgruppen zu haben. Die Anliegen ernst zu nehmen, verantwortungsvoll zu priorisieren und zielgerichtet umzusetzen. Wie auch die Entscheidungen verständlich zu kommunizieren.

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