Schweizer Mälzerei eingeweiht

Möriken-Wildegg Schon in wenigen Monaten gibt es Schweizer Bier mit Schweizer Malz. Dies ist das Verdienst von Christoph Nyfeler, der in Rekordzeit die erste Schweizer Mälzerei realisierte. Nun war Einweihung.

Sorgte für Tempo: Unternehmer Christoph Nyfeler vor seiner Schweizer Mälzerei. Foto: Fritz Thut
Sorgte für Tempo: Unternehmer Christoph Nyfeler vor seiner Schweizer Mälzerei. Foto: Fritz Thut

Es war ein Manko in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie: Es gab keine Schweizer Grossmälzerei. Bis zu dieser Woche; am Montag wurde an der Hardstrasse 3 in Wildegg in der «Schweizer Mälzerei» die Produktion gestartet; nächste Woche gibt es erstmals Schweizer Malz.

«Damit ist der Weg frei für Schweizer Bier mit Schweizer Wurzeln», wie Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth letztes Jahr an der Lancierung der Schweizer Mälzerei AG im Lenzburger «Ochsen» schon prognostizierte (Ausgabe vom 17. September 2020).

Vorbildlich gelebte Nachhaltigkeit

Nun, 13 Monate nach der Ankündigung, lud der Lenzburger Unternehmer Christoph Nyfeler – Initiant und Motor des Projekts – zur offiziellen Einweihung der Mälzerei. Ausgerechnet Regierungsrat Dieth als erklärter Bierliebhaber musste krankheitshalber passen.

«Für ihn waren Hopfen und Malz verloren», nahm Patricia Kettner, die Generalsekretärin von Dieths Departement Finanzen und Ressourcen (DFR), ein passendes Sprichwort in ihr Grusswort auf. Kettner lobte die Initiative von Nyfeler und speziell sein Augenmerk auf die Regionalität, vor allem mit dem Baustoff Holz aus Lenzburger Wäldern: «Das ist vorbildlich gelebte Nachhaltigkeit vor der Haustüre.»

Marc Huggenberger von der Schäfer Holzbautechnik AG, verantwortlich für die Holzarbeiten, lieferte die Zahlen dazu: 280 Kubikmeter Fichtenholz wurden hier verarbeitet. Dieser Rohstoff wuchs in den Wäldern der Forstdienste Lenzia, rund sieben Kilometer vom fertigen Gebäude entfernt. Innert zehn Tagen ist das Holz in den Lenzia-Waldungen nachgewachsen.

Horrendes Tempo

Neben nachhaltiger Materialwahl und Energieversorgung (Photovoltaikanlage auf dem Dach) überraschen bei der Schweizer Mälzerei Drive und Tempo. «Wir haben das Projekt innert kürzester Zeit aufgestellt», so Nyfeler. Dies sei gegangen, weil alle Beteiligten, bis hin zu den Landwirten, die vermehrt Braugerste ansäen, am gleichen Strang zogen.

Von der Eingabe bis zur Baubewilligung verstrichen keine zwei Monate. Zuvor wurde von den Jura-Cement-Fabriken AG das Areal erworben. Es bietet Platz für eine zweite Mälzereianlage.

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