Rennen ums Vizeamt in Hunzenschwil

Hunzenschwil Urs Gall oder Reto Sterki – wer wird neuer Vizeammann? Bei den Gesamterneuerungswahlen vom 28. September treten der bisherige Vizeammann Urs Gall (FDP) und Gemeinderat Reto Sterki (parteilos) erneut gegeneinander an.

Vor vier Jahren trat Reto Sterki als Neuling für den Gemeinderat an – und wagte sich gleichzeitig an die Kandidatur für das Vizeamt. Während ihm der Einzug ins Gremium auf Anhieb gelang, musste er sich beim Vizeamt dem erfahrenen Urs Gall (FDP) geschlagen geben.

Nun, vier Jahre später, stehen sich die beiden erneut gegenüber: Am 28. September kandidieren sowohl der bisherige Vizeammann Urs Gall wie auch Reto Sterki (bisher Gemeinderat, parteilos) ums Amt des Vizeammanns. Trotz der Konkurrenzsituation wird die Stimmung im Gemeinderat als kollegial und konstruktiv beschrieben – grosse Überraschungen oder Richtungswechsel sind nicht zu erwarten.

Für den Gemeinderat kandidieren neben den beiden Vizeanwärtern weitere bewährte Kräfte: Urs Wiederkehr (parteilos, bisher), Daniel Gygax (SVP, bisher) und Patrick Sommer (SVP, bisher). Die Wahl zum Gemeindeammann dürfte indes wenig Spannung bergen: Der bisherige Amtsinhaber Urs Wiederkehr stellt sich ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl.

Wer sind die beiden Kandidaten für das Vizeamt, und wofür stehen sie? Im unten stehenden Interview beantworten Urs Gall und Reto Sterki sowohl persönliche als auch politische Fragen und geben damit einen Einblick in ihre Motivation, ihre Überzeugungen und ihre Ziele für die kommende Amtszeit.

Was motiviert Sie, sich erneut für das Amt des Vizeammanns zur Wahl zu stellen?

Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, mich für unsere Gemeinde engagieren zu dürfen. In den letzten Jahren durfte ich viele spannende Aufgaben übernehmen und mitgestalten. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Erfahrung und meine kontinuierliche Arbeit in den letzten Jahren eine solide Basis für die kommenden Herausforderungen bieten.

Welche Themen liegen Ihnen persönlich für Hunzenschwil besonders am Herzen?

Mir liegen mehrere Themen sehr am Herzen, die sowohl finanzielle als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Ich möchte, dass Hunzenschwil auch für kommende Generationen ein attraktiver und lebenswerter Ort bleibt.

Worauf sind Sie in Ihrer bisherigen Amtszeit als Vizeammann besonders stolz?

Besonders stolz bin ich auf die erfolgreiche Umsetzung mehrerer Projekte, zum Beispiel unser Integrationsprogramm, das seit Jahren erfolgreich dazu beiträgt, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen und ihnen neue Perspektiven für persönliche und wirtschaftliche Stabilität zu eröffnen. Das wirkt sich direkt auf unsere Sozialhilfequote aus, die im kantonalen Vergleich seit Jahren zu den niedrigsten gehört.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?

Die Finanzierung der wachsenden Aufgaben – sei es in der Betreuung, im Gesundheitswesen oder bei der Infrastruktur.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit im Gemeinderat weiter stärken?

Eine starke Zusammenarbeit im Gemeinderat basiert auf Vertrauen und offener Kommunikation. Ich möchte weiterhin den Dialog fördern, unterschiedliche Meinungen respektieren und gemeinsame Lösungen erarbeiten. Ich lege grossen Wert auf ein Klima des gegenseitigen Respekts und der offenen Diskussion.

Welche Projekte möchten Sie als Vizeammann in den nächsten Jahren gezielt vorantreiben?

Ich möchte die Weiterentwicklung der Spitex aktiv begleiten, die Altersarbeit stärken und die Sicherheit in der Gemeinde mit einer modernen Feuerwehr gewährleisten. Daneben setze ich mich für nachhaltige Strukturen im Sozialwesen, für eine solide Finanzpolitik und Digitalisierungsthemen ein.

Wie binden Sie die Anliegen und Ideen der Bevölkerung in Ihre Arbeit ein?

Der Austausch mit der Bevölkerung ist mir sehr wichtig. Ich suche bewusst den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern – sei es bei Anlässen, bei Vereinsaktivitäten oder im persönlichen Gespräch. Politik muss nahbar sein.

Was unterscheidet Sie von Ihrem Mitbewerber um das Amt des Vizeammanns?

Ich bringe langjährige Erfahrung als Gemeinderat und Vizeammann mit und kenne die Abläufe unserer Verwaltung sowie die Anliegen der Bevölkerung bestens. Dank meiner ruhigen, umsichtig-abwägenden Art finde ich auch in schwierigen Situationen tragfähige Lösungen. Mein Engagement in Bereichen wie Spitex, Feuerwehr und Asylwesen verleiht mir eine breite Sichtweise, und als Teilpensionär mit eigener Firma kann ich meine Zeit flexibel einsetzen und dem Amt die nötige Aufmerksamkeit widmen.

Warum möchten Sie neu das Amt des Vizeammanns übernehmen?

Verschiedene Einwohner aus Hunzenschwil haben mich angesprochen, ob ich erneut als Vizeammann kandidiere. Aus diesem Grund versuche ich es dieses Jahr erneut, als Parteiloser erster Vizeammann von Hunzenschwil zu werden. Es ist mir wichtig, zu betonen, dass Urs Gall wusste, dass ich für das Amt als Vizeammann kandidiere. Wir beide sind Demokraten und gute Gewinner und Verlierer. Bei uns missgönnt keiner dem anderen den Erfolg, egal wer gewählt wird.

Was zeichnet Sie als Gemeinderat in den vergangenen Jahren besonders aus?

Diese Fragen müssten grundsätzlich meine Kollegen beantworten. Vielleicht zeichnet mich besonders aus, dass ich engagiert, ehrlich, zuverlässig bin und gute Argumente habe.

Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Gemeinderatstätigkeit möchten Sie ins neue Amt einbringen?

Aus meiner beruflichen Tätigkeit kann ich sicherlich einige Erfahrungen ins neue Amt mitbringen. Es geht mir jedoch hauptsächlich darum, dass ich noch von der Erfahrung der langjährigen Gemeinderäte profitieren kann. So kann gewährleistet werden, dass langjähriges Wissen weitergegeben wird, und davon profitiert die Gemeinde.

Wie sehen Sie die Rolle des Vizeammanns im Gemeinderat und in der Gemeinde allgemein?

Der Vizeammann ist der Stellvertreter des Gemeindeammanns. Bei einer Abwesenheit des Gemeindeammanns vertritt der Vize diesen und die Gemeinde. Dies natürlich in enger Abstimmung mit dem Ammann.

Wo sehen Sie das grösste Entwicklungspotenzial für Hunzenschwil?

Dieses sehe ich bei der Schule, bei der BNO, dem Verkehr, den Finanzen …

Wie gehen Sie mit unterschiedlichen Meinungen im Rat und in der Bevölkerung um?

Unterschiedliche Meinungen in der Bevölkerung und im Gemeinderat sind wichtig. Diese benötigt man, um einen ausgewogenen Kompromiss zu finden.

Warum sollten die Hunzenschwilerinnen und Hunzenschwiler Ihnen am 28. September ihre Stimme geben?

Mit 58 Jahren kann ich mindestens noch zwei Amtsperioden als Gemeinderat machen. Mit meiner Wahl könnte das Wissen im Gemeinderat ideal weitergegeben werden. Dies würde die Kontinuität in Hunzenschwil stärken.

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