Post-Steckschild hat bald ausgedient

Hausservice Die Post bietet Gemeinden, die weder eine Poststelle noch eine Postagentur haben, einen Hausservice an. Mittels Steckschild am Briefkasten wird dem Postboten signalisiert, dass er klingeln soll. Das tut er auch künftig, doch der Hausservice muss vorher «gebucht» werden.

Gehört in Holderbank seit dem 8. März der Vergangenheit an: Lorenz Caroli mit dem Steckschild der Post, das in der ganzen Schweiz sukzessive durch Online-Lösungen ersetzt wird. Foto: Carolin Frei

Gehört in Holderbank seit dem 8. März der Vergangenheit an: Lorenz Caroli mit dem Steckschild der Post, das in der ganzen Schweiz sukzessive durch Online-Lösungen ersetzt wird. Foto: Carolin Frei

Post-Dienstleistungen online bestellbar: Etwa mit dem Handy, Tablet oder PC. Foto: zvg

Post-Dienstleistungen online bestellbar: Etwa mit dem Handy, Tablet oder PC. Foto: zvg

Einfach zu handhaben, ohne Internet und ohne Login: Der Bestellstift. Foto: zvg

Einfach zu handhaben, ohne Internet und ohne Login: Der Bestellstift. Foto: zvg

Rund 400000 Haushalte profitieren in der Schweiz vom Hausservice der Post. Sie alle werden sukzessive auf «online buchen» umgestellt. Die neue Hausservice-Lösung kann über das Handy, den PC, einen Bestellstift oder das Telefon ausgeführt werden. Brunegg und Holderbank wurden per 8. März umgestellt, Ammerswil, Birrwil, Egliswil, Hallwil und Leutwil müssen die gewünschten Post-Dienstleistungen wie Pakete und Briefe aufgeben, Briefmarken bestellen, Bargeld beziehen, Rechnungen bezahlen ab 29. März über die neuen Kanäle vornehmen.

Service von Montag bis Freitag

«Diese Umstellung ist für mich nicht relevant. Ich bin noch mobil, erledige meine Postgeschäfte einfach woanders. Und falls ich einmal indisponiert sein sollte, habe ich nette Nachbarn, die mir dies abnehmen», sagt die 77-jährige Monika Urech aus Hallwil. «Den Hausservice habe ich äusserst selten genutzt. Mir würde es vor allem dienen, wenn diese Dienstleistungen auch am Samstag angeboten würden. Meine Briefpost erledige ich meist am Freitagabend», sagt der 79-jährige Lorenz Caroli aus Holderbank.

Gerne genutzt wird dieses Angebot der Post hingegen von Josef Bucher aus Hallwil. «Der Hausservice ist das Beste, was die Post je ins Leben gerufen hat», betont er. Der 69-Jährige hat sich denn auch bereits die Online-Lösung eingerichtet. «Schön wäre einfach, wenn die Dienstleistungen über eine App abgerufen werden könnten», sagt er. Die Gemeinden und deren Einwohner werden von der Post jeweils einen Monat vor der Umstellung brieflich informiert.

Wie funktionierts?

Die Online-Lösung kann man auf sein Handy, Tablet oder seinen PC herunterladen. Die Handhabung ist einfach, übersichtlich. Zudem können viele weitere praktische Services genutzt werden. Wer es vorzieht, seine Postgeschäfte künftig über den Bestellstift zu tätigen, kann diesen sowie die Tippkarte kostenlos beziehen. Man hält den Stift einfach auf das entsprechende Symbol auf der Tippkarte und bucht sich so mit einem Klick etwa den Service «Bargeld beziehen».

Der Bestellstift funktioniert ohne Internet, es ist weder ein Login noch ein Kennwort nötig. Und wer weder das eine noch andere möchte, greift einfach zum Telefonhörer.

Entlastung für den Pöstler

Einerseits ist die Online-Lösung eine Entlastung für die Pöstler, denn sie wissen bereits im Vorfeld, welcher Kunde welche Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte. Dies helfe, Ressourcen gezielter einzusetzen, Leerfahrten zu vermeiden und damit den CO2-Ausstoss zu minimieren, ist man bei der Post überzeugt. Andererseits ist mit der neuen Lösung für Aussenstehende nicht mehr ersichtlich, wer etwa Dokumente oder Geldbeträge im Milchkasten deponiert haben könnte. Deshalb – Steckschild ade.

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