Meilensteine von 1173 bis 2023
Rupperswil Emma Wiederkehr vermachte ihr Bauernhaus der Gemeinde mit der Verpflichtung, daraus ein Dorfmuseum zu machen. Jetzt, zur 850-Jahr-Feier, wurde es umgestaltet.
In diesem Jahr feiert die Gemeinde Rupperswil unter dem Motto «Robischwyl fiiret» ihr 850-jähriges Bestehen und dazu haben zwei junge Rupperswiler Geschichtsstudenten das Projekt «Zeitstrahl» gestaltet.
Jan Bütsch und Marc Friedli sind in Rupperswil aufgewachsen und studieren beide in Basel Geschichte. In rund 18 Monaten ist durch intensive Nachforschungen eine rund fünf Meter lange Wandprojektion entstanden, die über viele interessante und wichtige lokale Ereignisse informiert und mit Bildern verstärkt wurde. Ergänzend dazu sind parallel auch viele globale Ereignisse aufgeführt, die in den jeweiligen Zeitabschnitten stattfanden und das Weltgeschehen bestimmten.
Bütsch und Friedli betonten gemeinsam, dass sie sich durch die in fünf Bänden zusammengefasste Dorfchronik durchstöbern konnten und hier viel Wissenswertes über das Dorf entnehmen konnten. Aber auch in den Archiven im Stift Beromünster haben sich die zwei stundenlang schlaugemacht.
Einige wichtige Fixpunkte im 850-jährigen Zeitstrahl sind die erste Erwähnung des Dorfes im Schirmbrief von Kaiser Friedrich I. vom 4. März 1173 unter dem Namen «Rubiswile» wie auch die älteste, heute noch existierende Gaststätte «zum Bären» – sie wurde zwischen 1450 und 1500 erbaut, brannte 1696 total ab und wurde dann im Jahre 1700 wiederaufgebaut. Das erste nachgewiesene Schulzimmer in Rupperswil befand sich im Strohdachhaus (Goldmann-Haus) am Dorfbach und darin wurde im Jahre 1680 erstmals unterrichtet.
Weitere Meilensteine für Robischwyl waren die Aarekorrektion 1865 bis 1873, die Gründung der Zuckermühle Rupperswil im Jahre 1881 oder der Bau des Seetalschulhauses von 1904 bis 1906. Im Jahre 1922 wurde die reformierte Kirche neu gebaut, in den Jahren 1942 bis 1945 das Wasserkraftwerk Rupperswil-Auenstein und im Jahre 1976 das Alters- und Pflegeheim Länzerthus.
Müsste eigentlich Hauptstadt sein
An der sonntäglichen Vernissage konnte Gemeindeammann Mirjam Tinner auch Grossratspräsident Lukas Pfisterer begrüssen, der in seiner Botschaft Rupperswil zur Hauptstadt des Kantons Aargau machen würde, denn der Rüeblikanton wird nicht wegen der Karotten so genannt, eigentlich sind die Zuckerrüben gemeint mit einem Hinweis auf die Zuckermühle.
Der Anlass wurde umrahmt von der Volksmusikformation «Arwyna» und die Theatergruppe «Tangram» spielte einige Szenen über das «Geissen-Emmi», die grosszügige Spenderin des reorganisierten Dorfmuseums Rupperswil, das jeden ersten Sonntag im Monat bis Oktober von 10 bis 12 Uhr zu einer geschichsträchtigen Besichtigung einlädt.