Majoretten – ein Unikat im Aargau

Möriken-Wildegg Jeanine Studer aus Holderbank ist seit 18 Jahren Mitglied des Majorettenkorps von Möriken-Wildegg, trainiert seit 2010 die Juniorinnen und seit 2014 auch die Aktiven. Das Majorettenkorps ist im Kanton Aargau einzigartig.

<em>Nach der Pause fürs Fotoshooting feilen sie wieder an der neuen Choreografie</em>: Die Majoretten aus Möriken-Wildegg. Foto: Carolin Frei
<em>Nach der Pause fürs Fotoshooting feilen sie wieder an der neuen Choreografie</em>: Die Majoretten aus Möriken-Wildegg. Foto: Carolin Frei

Ich habe vor 18 Jahren eine Kollegin an ein Training der Majoretten begleitet», sagt Jeanine Studer. «Es hat mir auf Anhieb gefallen und der Entscheid, künftig ein Mitglied des Majorettenkorps zu werden, war schnell gefällt.» Bis heute hat sie diesen Schritt nicht bereut. Im Gegenteil. Auch wenn sie ihre Majoretten-Karriere erst spät, mit 20 Jahren, begonnen hat. «Ich war nicht wirklich ein Talent, brauchte eine kleine Weile, um die Technik zu beherrschen. Das ist nun tiefe Vergangenheit. Seit 2010 führt sie die Kleinsten in die Welt des perfekten Laufens, Stabführens und Stabwerfens ein.

Doch auch bei den Majoretten harzt es etwas mit dem Nachwuchs. «Im letzten Herbst haben wir über 100 Mädchen persönlich per Brief angeschrieben und sie zu einem Schnuppertraining eingeladen.» Acht dieser Acht- bis Zehnjährigen konnten für diese Freizeitaktivität neu gewonnen werden.

Neue Choreografie

Aktuell wird eine Choreografie für das Familienkonzert am 1. März im Gemeindesaal Möriken einstudiert. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, die Schritte korrekt auszuführen, den Stab in der Hand elegant zu drehen oder gar in die Luft zu werfen. Wieder Auffangen inklusive. Spass machts aber auf jeden Fall.

Dies bestätigen Nahia und Edrina, beide 9 Jahre alt, genauso wie die 8-jährige Sara. «Ich bin durch mein Gotti Jeanine Studer zu den Majoretten gekommen», sagt die Kleine und strahlt übers ganze Gesicht. Sie ist bereits seit eineinhalb Jahren dabei und findet es einfach lässig. Jessica (15 Jahre) ist seit neun Jahren und Joya (12 Jahre) seit fünf Jahren mit von der Partie. Sie finden es toll, dass diese Freizeitbeschäftigung etwas Spezielles ist, das nur wenige machen. Die beiden gehören zur 3-köpfigen Midi-Gruppe, die bei der neuen Choreografie anspruchsvollere Einlagen einstudieren darf. Genauso wie die neun Aktiven.

Tatkräftige Unterstützung bekommt Jeanine Studer von ihrer Leiterkollegin Daniela Verdecia Martinez (39) sowie der Hilfstrainerin Chiara Servello (16). Das ist auch nötig, üben doch die verschiedenen Gruppen ihre Choreografieteile separat ein.

Bei den Jüngsten haperts noch da und dort. «Das wird eng, denn bis zur Aufführung finden wegen der Sportferien nur noch drei Trainings statt», sagt Studer. Doch schlussendlich zählen das Mitmachen und die Freude mehr als eine perfekte Show. An ihren offiziellen Auftritten tragen die Majoretten Uniformen und Stiefel. Bei anderen Anlässen kommen etwa Leggings und Shirts zum Einsatz.

Marschmusik, Pop und Hip-Hop

Jedes Jahr stehen um die fünf oder sechs Anlässe an, meist zusammen mit der Musikgesellschaft Möriken-Wildegg, zu der das Majorettenkorps als Untergruppe gehört. Dann kommt vor allem Marschmusik zum Zug. Ganz anders bei anderen Auftritten, da stehen auch Pop, Hip-Hop oder Funk auf dem Programm.

Ein Highlight wird am 18. September 2021 geboten – anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Majoretten. Was die Gäste alles erwartet, wird noch nicht verraten. Wer auch gerne einmal Majoretten-Luft schnuppern möchte, kann bei einem Training am Donnerstagabend in der Sporthalle Hellmatt den Kopf hereinstrecken. Infos: www.majoretten-moeriken-wildegg.ch.

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