Letzte Ruhe im Wald finden

Hunzenschwil Die Gemeinde plant, im Gebiet Oberischlag einen kleinen Waldfriedhof zu realisieren. Bevor es so weit ist, müssen weitere Abklärungen getroffen und das Friedhofsreglement angepasst werden.

Könnte bald einmal Realität werden: Gemeindeammann Urs Wiederkehr und Revierförster Andreas Wirth auf der Parzelle, die dereinst zum Waldfriedhof werden soll. Foto: Carolin Frei
Könnte bald einmal Realität werden: Gemeindeammann Urs Wiederkehr und Revierförster Andreas Wirth auf der Parzelle, die dereinst zum Waldfriedhof werden soll. Foto: Carolin Frei

Die Idee, einen Waldfriedhof auf Gemeindegebiet umzusetzen, wurde bereits 2018 an uns herangetragen», sagt Gemeindeammann Urs Wiederkehr. Man habe daraufhin mit der Ortsbürgerkommission und dem damaligen Revierförster Max Senn eine Evaluation durchgeführt. «Zwei Parzellen kamen dafür in Frage, inzwischen fokussieren wir uns auf diejenige im Gebiet Oberischlag», sagt Wiederkehr. Vom Kanton liege für die neue Nutzung bereits eine Bewilligung vor.

In der Bewilligung wird klar geregelt, was in einem Waldfriedhof erlaubt ist und was es zu berücksichtigen gilt. «Es darf kein Grabschmuck platziert werden. Gehwege sind nicht erlaubt. Zudem muss der Gewässerschutz gewahrt werden», sagt Wiederkehr. Allerdings muss das Stimmvolk noch «Ja» zu einem neuen Friedhofsreglement sagen.

Coronabedingt konnten erst keine Gemeindeversammlungen durchgeführt werden und später konzentrierte man sich auf die dringendsten Geschäfte. Eventuell kommt das Thema an der Versammlung im November aufs Tapet und sonst im nächsten Jahr. «Das Ganze eilt nicht», betont Wiederkehr. Man werde ja schliesslich nicht mit Anfragen überrannt. Trotzdem wolle man diese Form der Bestattung der Bevölkerung anbieten können.

Parzelle ist bereinigt – bereit

«Der Forstbetrieb hat in diesem Jahr die geplante Parzelle einer Durchforstung unterzogen und kranke Bäume gefällt. Zudem wurde darauf geachtet, dass in diesem Gebiet eine attraktive Durchmischung von jungen und «gestandenen» Laubhölzern vorhanden ist. Fichten eignen sich weniger, da sie eher von Schädlingen befallen werden», sagt Andreas Wirth, der seit Anfang Jahr als neuer Revierförster tätig ist. Für ihn ist der Wald nicht nur ein Holzlieferant, sondern auch ein Ort, der von der Bevölkerung genutzt werden kann. «Und wenn sich die Bedürfnisse ändern, ziehen wir gerne mit», betont er. Wirth hat der Gemeinde anerboten, für die Bäume, die für die letzte Ruhe erstanden werden, einen kleinen Steckbrief auszuarbeiten.

Eiche, Buche oder Ahorn?

Wer einen solchen Baum erwerben möchte, kann selbstverständlich wählen, ob dies eine Eiche, eine Buche, ein Ahorn oder sonst ein Gehölz sein soll. Mit einem anonymen Hinweis – ob dies in Form eines Minischildes oder eines Vogelhüslis mit Nummer sein wird – werde auf die verstorbene Person hingewiesen, sagt Gemeindeschreiberin Colette Hauri. Was eine solche Bestattung kosten könnte, ist noch nicht definiert. Erst muss ja das Projekt an einer der nächsten Gemeindeversammlungen vorgestellt und das Friedhofsreglement noch angepasst werden.

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