Leitplanken statt Geländer für mehr Sicherheit

Hendschiken Seit Kurzem gilt für die Bünzbrücke zwischen Hendschiken und Dottikon eine Vollsperrung. Dank moderner Baustoffe konnte die Bauzeit von rund zwölf auf sieben Wochen verkürzt werden. Der Verkehr wird grossräumig umgeleitet.

Vorbereitung für die Sanierung: Ein Hilfsgerüst wurde erstellt, um das eigentliche Arbeitsgerüst zu montieren. Foto: Peter Winkelmann
Vorbereitung für die Sanierung: Ein Hilfsgerüst wurde erstellt, um das eigentliche Arbeitsgerüst zu montieren. Foto: Peter Winkelmann

Die bestehende Brücke über die Bünz wurde 1963 als Ersatz für die ursprüngliche Brücke aus dem 19. Jahrhundert erstellt. Eine Besonderheit der Brücke ist das Tragwerk, das als schiefwinkliger Rahmen in Stahlbeton konzipiert wurde. Im Grundriss weist die Brückenachse gegenüber den Wänden der Widerlager einen Winkel von 36 Grad auf.

Die ersten Sanierungsarbeiten fanden im Jahre 1978 statt. 1992 wurde der Belag neu erstellt und im Jahre 2005 die Brücke statisch überprüft. Damals wurde festgestellt, dass die auskragenden Teile über dem Fundament zu schwach sind. Die dann gesetzten gelben Poller sollen das Befahren der Ränder verhindern.

Verstärkungs- und Instandsetzungsmassnahmen

In den letzten Jahren wurde eine generelle Überprüfung der Brücke vorgenommen. Dabei wurden die Bauteilgeometrie mit Ultraschall- und Georadarmessungen verifiziert sowie Prüfungen zur Aktualisierung der Betondruckfestigkeit vorgenommen.

Aufgrund der ermittelten Defizite sind Verstärkungsmassnahmen angezeigt. Für die Erhöhung des Tragwiderstandes wird die bestehende Brückenplatte mit einer sogenannten UFHB-Schicht verstärkt, welche sowohl die Biege- als auch die Schubtragsicherheit erhöht. Der Ultrahochleistungs-Faserbeton (UHFB) weist eine sehr hohe Druckfestigkeit auf. Durch die Zugabe eines grossen Stahlfaseranteils weist dieser Baustoff zudem ein duktiles Verhalten unter Zugbelastungen auf, wodurch bei den Tragsicherheitsnachweisen ein Zugwiderstand angesetzt werden kann.

Dank diesem neuartigen Baustoff kann die Bauzeit laut David Probst, Projektleiter der Abteilung Tiefbau vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt, um einige Wochen verkürzt werden. «Wir haben uns auch darum für eine Vollsperrung der Verbindung zwischen Hendschiken und Dottikon entschieden», begründete Probst die Sperrung vom 25. Mai bis 9. Juli, «denn mit einer Teilsperrung würde die Verkehrsbehinderung doppelt so lange dauern.»

Für die Renovierung und Erneuerung der Brücke werden rund 120 Tonnen Material benötigt, zugleich wird die Strasse noch rund 50 Meter in Richtung Hendschiken neu saniert. Die seit dem Neubau im Jahre 1963 bestehenden Geländer werden durch massive Leitplanken ersetzt, was die Sicherheit bei der Durchfahrt über die Brücke enorm verstärkt. Die Baukosten wurden auf rund 810000 Franken budgetiert.

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