Langfristig geplante und gestaffelte Ablösung und an der Gemeindespitze
Brunegg Anders als andernorts wird in Brunegg langfristig gedacht: Während diesen Herbst alle Gemeinderäte nochmals zu den Wahlen antreten, hören Ende 2022 und 2023 gestaffelt die Gemeindepräsidentin und ihr Vize zurück.

Ruth Imholz Strinati wurde am 1. Januar 2015 als Nachfolgerin von Kathrin Härdi Gemeindepräsidentin von Brunegg. Beatrice Zandonella Klingele ist seit Herbst 2016 Vizepräsidentin. Nun haben die beiden Frauen an einer Medienorientierung und letzte Woche am Politapéro ihren Ausstieg aus der Gemeindepolitik skizziert.
Wie ihre drei männlichen Gemeinderatskollegen – Thomas Brügger, Peter Schmid und Michael van Toorn – treten Imholz und Zandonella am 26. September dieses Jahres zu den Gesamterneuerungswahlen für die Amtsperiode 2022 bis 2025 wieder an. Im Rahmen einer langfristigen Planung gaben die Frauen an der Brunegger Gemeindespitze jedoch jetzt schon bekannt, dass sie gestaffelt Ende 2022 und 2023 aus der Gemeindeexekutive zurücktreten.
Wer übernimmt 2024?
Da von den Bisherigen im Moment niemand Ambitionen hat, dereinst das Präsidium zu übernehmen, sind im nächsten Jahr Kandidaten mit Perspektiven gesucht. 2023 würde Beatrice Zandonella das Präsidentenamt zur Einarbeitung des Nachfolgers oder der Nachfolgerin ausüben, aber ab 2024 braucht es eine neue Kraft.
«Wir wollen einerseits andere Gemeinden motivieren, sich auch langfristig mit Nachfolgeregelungen zu befassen, und andererseits mögliche Kandidaten im Dorf motivieren, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen», sagten die beiden Frauen an der Orientierung .
Dabei unterstrichen sie die schönen Seiten der Arbeit in einem Gemeinderat. «Man ist in diesem Amt nicht allein. In meinem Fall wird man getragen von einem lässigen Team und einer ausgezeichneten Verwaltung», so Imholz. Und die Gemeindepräsidentin ergänzt: «Ich habe mein Engagement hier noch keinen Moment bereut.»
Frauenförderung durch Vorbild
Für ihre Stellvertreterin ist das Mitwirken in einem Gemeinderat beileibe kein Müssen: «Es gibt viele schöne Seiten. Und die überwiegen», so Zandonella. Es wäre «schön, wenn sich jüngere Leute zur Verfügung stellen würden», so die Vizepräsidentin.
Ob dereinst zum vierten Mal in Folge eine Frau die Gemeinde anführen soll, ist für die Demissionärinnen in spe zweitrangig. Ruth Imholz: «Herausforderungen sind da. Bei der Bewältigung spielt das Geschlecht keine Rolle. Bei uns funktioniert Frauenförderung durch unsere Vorbildfunktion.»