Länzerthus steht vor Veränderungen
Rupperswil Im Alters- und Pflegeheim Länzerthus stehen Veränderungen an, einerseits ist derzeit die Schliessung der erst kürzlich eröffneten Demenzabteilung im Gang. Andererseits brodelt auch in der Küche ein neues Süppchen.

Das nämlich von Stephan Kleintopf. Er ist neuer Chefkoch des Länzerthus-Küchenteams. Vor gut vier Wochen eröffnete das Restaurant Papillon im Neubau des Alters- und Pflegeheims Länzerthus mit einem neuen gastronomischen Angebot seine Türen für jedermann. Stephan Kleintopf kocht also nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Öffentlichkeit. Er ersetzt den bisherigen Abteilungsleiter Verpflegung Thomas Brunner, der sechs Jahre die Fäden in der Länzerthus-Küche in der Hand hatte. Brunner trennt sich vom Länzerthus, weil der neue Fokus auf Firmenevents auch verlängerte Öffnungszeiten in den Abend hinein mit sich bringt.
Und auch Sous-Chef Manuel Baumann hat das Team verlassen. Das Zugpferd der Länzerthus-Küche erkochte sich mehrere Auszeichnungen, unter anderem gewann er den Swiss Culinary Cup. «Es war klar, dass er sich früher oder später nach einer Chefposition umsehen würde», sagt Roland Huggler, Vizepräsident des Verwaltungsrates der Alters- und Pflegeheim Länzerthus AG und Gemeindeammann von Schafisheim, zum Abgang des Länzerthus-Kochsterns. «Für das Länzerthus ist sein Abgang natürlich bedauerlich.»
Neu dirigiert Stephan Kleintopf die Kochlöffel im Restaurant Papillon. Und keine Angst: Er nimmt es auch mit grossen Töpfen auf. Unter anderem war der 31-Jährige Sous-Chef im Hotel Alexander in Thalwil, Chef de Partie im Hotel Radisson Blu am Flughafen Zürich sowie selbständiger Catering- und Privatkoch.
Für die Position von Manuel Baumann konnte Marco Räber intern befördert werden. Er kocht bereits seit sechs Jahren im Länzerthus, ist ausgebildeter Chefkoch und kennt die Wünsche der Bewohner und Gäste.
10 Mitarbeiter werden entlassen
Die Veränderungen in der Küche hätten nichts mit den sonstigen Veränderungen im Länzerthus zu tun. Damit meint Roland Huggler die Umnutzung der Demenzabteilung im Hochparterre des Neubaus. Erst im Frühling dieses Jahres ist der Bau mitsamt neuer Demenzabteilung mit 15 Betten eröffnet worden. Nun ziehen die Verantwortlichen die Notbremse. «Aus wirtschaftlichen Gründen», heisst es. «Die Demenzabteilung war mit zwei bis drei Patienten, welche den Rahmen einer geschützten Abteilung benötigen, nicht ausgelastet», so Huggler. «Da der Personalbedarf in einer Demenzstation erhöht ist, ging es wirtschaftlich nicht auf.»
Die Konsequenz: 10 Mitarbeiter müssen entlassen werden. Die Räumlichkeiten der Demenzabteilung werden für die normalen Bewohner umgenutzt. Es sei nun das oberste Ziel, dass für das Personal und für die Bewohnenden des Länzerthus, gerade im Zusammenhang mit der Umnutzung der Demenzabteilung, möglichst schnell wieder Ruhe einkehrt.
Künftige Strategie in Arbeit
Zehn Jahre dauerte die Planung und Realisierung des Länzerthus-Neubaus mit der Demenzabteilung für 42 Mio. Franken. Haben die Verantwortlichen am Ziel vorbeigeschossen? «Nein», sagt Huggler. Jedoch habe sich die Nachfrage verändert. «Während der Planungsphase gab es in der Region noch keine Angebote für Demenzpatienten. Heute besteht ein Überangebot.» Um den Schaden möglichst gering zu halten, sei nun rasches flexibles Handeln angezeigt. Roland Huggler ist jedoch überzeugt, dass es das Angebot für demente Patienten in Rupperswil zwar nicht jetzt, jedoch in Zukunft brauchen wird. «Und wenn es so weit ist, können wir das Hochparterre mit geschlossenem Garten einfach wieder umnutzen.»
Zur künftigen Strategie des Länzerthus, um wirtschaftlich auf Kurs zu bleiben, möchte Roland Huggler noch nichts verraten. Nach der Verwaltungsratssitzung Ende Woche werde man erneut informieren.