Konfirmanden liefern Minestrone aus

Möriken-Wildegg Den Missionsbasar gibt es seit über hundert Jahren. Auch im Coronajahr wollte das OK-Team nicht ganz darauf verzichten und hat den Traditionsanlass in stark abgespeckter Form durchgeführt.

Fassen der Suppenbestellungen: Damian und Jayme kurz vor dem Start. Foto: Carolin Frei
Fassen der Suppenbestellungen: Damian und Jayme kurz vor dem Start. Foto: Carolin Frei

Normalerweise sind am Missionsbasar Ende November bis zu 15 Stände im Gemeindesaal und auf dem Yul-Bryner-Platz verteilt. Gestricktes, Genähtes, Kerzen, Karten und anderes mehr laden zum Schmökern und die obligate Suppe zum Verweilen ein. Heuer ist alles anders. «Mir war wichtig, den Traditionsanlass nicht einfach zu streichen. Ich hatte einige schlaflose Nächte, bis die Idee gereift war, dass der Basar in diesem Jahr einfach zu den Menschen geht und nicht umgekehrt», sagt Initiantin Judith Gysi, die 2020 zum letzten Mal für den Missionsbasar verantwortlich zeichnet, der von der Reformierten Kirchgemeinde unterstützt wird. Und so wurden denn Flyer kreiert, die an die Haushalte in Holderbank, Möriken und Wildegg verteilt wurden. Nebst der Suppe konnte man auch Adventskalender bestellen. Ein Adventskalender der anderen Art, der mit Rezepten, Geschichten, Bastelanleitungen und Erklärungen zu Brauchtum die Adventstage aufwertet – kreiert von Yvonne Fankhauser. «Das Echo hat uns überwältigt, Bestellungen für 125 Liter Suppe und 70 Adventskalender sind eingegangen», sagt Gysi.

Am Donnerstag machte sich das Küchenteam rund um Isabella Moser an die Arbeit, um das Gemüse für die Minestrone zu putzen, rüsten und zerkleinern. Gekocht wurde die Suppe ohne Teigwaren, damit sie beim Aufwärmen nicht zu Pappe werden. Anschliessend wurde sie sterilisiert, in Plastikbeutel abgefüllt und verschweisst. Gut 160 Liter wurden zubereitet, um auch für Spontankäufe gewappnet zu sein. Wer mochte, konnte die in Papiertaschen abgepackten Suppen- und Teigwarenbeutel persönlich auf dem Yul-Bryner-Platz abholen oder man konnte den Lieferdienst buchen.

14 Konfirmanden fungierten im Zweierteam als Velokuriere und brachten die Bestellungen vor die Haustüre. Unter anderem Damian und Jayme. «Eine gute Sache», sind sich die beiden einig, schwingen sich auf den Sattel und machen sich auf, um die erste Adresse in Holderbank anzufahren. Eine gute Sache, das findet auch Janine Verdan aus Möriken, die keinen Missionsbasar verpasst. Normalerweise esse sie die Suppe am Basar selber, nun halt zuhause. Tradition ist ebenfalls, dass die Konfirmanden am Missionsbasar für verschiedene Arbeitseinsätze gebucht werden können. Heuer stand als Premiere der Auslieferdienst auf dem Programm.

Mit dem Erlös werden soziale Projekte unterstützt. 2020 sind dies: Comundo, Obdachlose in Cochabamba, Bolivien; Mission 21, Berufsbildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Sabah, Malaysia; Kinderheim «Cristo te salva», Riberalta, Bolivien (Mirjam Callo Weber, aufgewachsen in Möriken, leitet dieses Projekt seit 2008); Rüebli-Träff Wildegg, Verein Freizeittreff Aargau. Ein Traditionsanlass, der ohne die Spenden und die Mithilfe der rund 100 Freiwilligen nicht möglich wäre.

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