Keine konkreten Pläne für 2022

Rupperswil 28 Jahre lang war Ruedi Hediger im Gemeinderat tätig, 16 davon als Ammann. «Es war immer eine Freude, die anstehenden Aufgaben zu erledigen», zieht er Bilanz.

Übergibt das Zepter in neue Hände: Der scheidende Gemeindeammann Ruedi Hediger.Foto: Carolin Frei
Übergibt das Zepter in neue Hände: Der scheidende Gemeindeammann Ruedi Hediger.Foto: Carolin Frei

Dass sich Ruedi Hediger damals fürs Amt als Gemeinderat zur Verfügung stellte, war eher zufällig. «Der Sitz wurde frei und ich war vorher bereits in der Bundesfeier-Kommission und als Stimmenzähler der Ortsbürgergemeinde tätig», sagt er. Politik war schon immer eins seiner Steckenpferde, und als sich die Gelegenheit ergab, als Gemeinderat die Geschicke des Dorfs mitzugestalten, nutzte er sie.

In seiner Amtszeit wuchs die Einwohnerzahl rasant an, von 3400 auf aktuell gegen 5800. Dies sei nicht ohne «Folgen» gewesen: die Infrastruktur – allen voran wurden Schulhäuser und Kindergärten saniert, neu gebaut und dem wachsenden Bedarf angepasst. «Die ganze Zentrumsentwicklung mit Gestaltung rund ums Gemeindehaus, der Neubau Stapfenackerhaus sowie der Umzug der Feuerwehr und die Sanierung des Aarehauses mussten umgesetzt werden», sagt Ruedi Hediger.

Aber auch die Strassen und Werkleitungen mussten sukzessive gemäss der generellen Entwässerungsplanung und dem Wasserversorgungsprojekt erneuert werden. Verbunden mit dem stetigen Wachstum mussten in verschiedenen Baugebieten Landumlegungen und Erschliessungen realisiert werden. Zudem waren auch der Aufbau der Gemeinde-Website mit ihren Online-Diensten und die Verbesserung der Kommunikation eine Herausforderung.

Alles Aufgaben, denen sich Ruedi Hediger zusammen mit seinem Team gerne stellte. Vor 16 Jahren gab es die Sozialen Dienste als solche noch nicht. Die wenigen «Fälle», die es zu diesem Thema zu bearbeiten gab, wurden von einem Gemeinderat ehrenamtlich von zuhause aus erledigt. Ganz anders heute. Wie die Erfahrungen zeigen, ist die aktuelle Coronapandemie nicht wirklich für einen Anstieg an Sozialfällen und auch nicht für Steuerausfälle verantwortlich.

Funktionierendes Team

«Wir haben und hatten seit jeher ein gutes, kameradschaftliches Verhältnis im Gemeinderat. Nach den Sitzungen gehört ein Umtrunk einfach dazu, bei dem dann das Gesellige gepflegt werden kann», betont Hediger. Sehr erfreulich war auch die produktive, einvernehmliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden. «Sie bilden das Rückgrat einer gut funktionierenden Gemeinde», ist Hediger überzeugt. Obwohl er während der letzten 28 Jahre gerne im Gemeinderat tätig war, findet er, dass nach 28 Jahren der Zeitpunkt gekommen sei, das Zepter zu übergeben. Man habe seine Linie und seine Führungsvorstellungen. Da könne es nicht schaden, wenn nun ein anderer Wind einkehre. «Ich bin sicher, dass auch künftig im Gemeinderat ein gutes Einvernehmen herrscht», betont er. Das eine oder andere werde er schon vermissen. «Ich bin jedoch froh, die Verantwortung nicht mehr zu haben», sagt er.

Viele schöne Momente

An Erinnerungen, die der scheidende Ammann mitnimmt, überwiegen die schönen. «Es war immer motivierend, etwas zur positiven Entwicklung meines Dorfes beitragen zu dürfen. Unvergesslich auch die Anlässe mit der Bevölkerung, etwa die Jugendfeste, das grosse Dorffest zur Jahrtausendwende im Jahr 2000 oder im Jahr 2010 das Eidgenössische Schützenfest. Das sind bleibende Erlebnisse und erst noch eine gute Sache für das Standortmarketing», betont Hediger. Natürlich gab es auch Ereignisse, die an den Kräften zehrten. Vor allem der Vierfachmord, der das Dorf in Schock versetze. Doch gemeinsam meisterte man diese schwierige Zeit.

Konkrete Pläne für 2022 hat Ruedi Hediger nicht. Allerdings wird er auch künftig als OK-Präsident für die 850-Jahr-Feier an der Umsetzung mitarbeiten. In der Ortsbürgerkommission ist er weiterhin aktiv und wird in diesem Gremium die Realisierung von Alterswohnungen – mit dem Ertrag aus dem Kiesabbau – vorantreiben. Langweilig wird es dem 64-jährigen Pensionär somit nicht.

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