Kein Stein bleibt auf dem anderen
Möriken-Wildegg Für stolze 17,9 Millionen Franken wollen die SBB die Bahninfrastruktur am Bahnhof Wildegg ausbauen. Hinzu kommt die Businfrastruktur, die ebenfalls behindertengerecht zu gestalten ist, mit Bruttokosten von 5,8 Millionen Franken.

Dass auf dem Bahnhofplatz Wildegg kein Stein auf dem andern bleiben wird, ist wörtlich zu nehmen. Der Platz gilt als Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs, aber alles andere als behindertengerecht. Zahlen belegen die Bedeutung des Ortes: Am Bahnhof Wildegg steigen heute täglich rund 1700 Reisende in die Züge der SBB ein und aus. Rund 1100 Reisende benutzen für die Anreise zum Bahnhof das Postauto oder den Regionalbus. Der Platz birgt viel Potenzial für mehr Kundenfreundlichkeit, Sicherheit und Komfort.
Das Projekt umfasst den heutigen Bahnhofplatz und den neuen Bushof West aareseitig ennet den Gleisen. Konkret werden die Perronanlagen verlängert, um den Halt von längeren Pendelzugskompositionen zu ermöglichen. Ferner werden die Gleisanlagen umgebaut. Die bestehende Personenunterführung wird durch eine neue mit behindertengerechten Rampenzugängen ersetzt. EVP-Grossrat Christian Minder, Lenzburg, kann sich darüber nicht freuen. Er hatte in einer Interpellation Rampen gefordert, die mit dem Velo befahren werden können, was nun nicht vorgesehen ist. Nicht vergessen wurden zehn Plätze für Kurzzeitparkierer und zwei Taxistandplätze.
Massiv vergrössert werden die Angebote für Park + Rail. Geplant sind nicht weniger als total 300 Veloabstellplätze. Der Güterschuppen, der abgebrochen wird, schafft Platz, ebenso die Poststrasse, die aufgehoben wird. Bei beiden Busstationen werden je zwei neue Haltekanten für Gelenkbusse gebaut.
Wichtigstes Bauvorhaben
Der städtische Charakter soll gestärkt werden. «Der öffentliche Strassen- und Platzraum wird nach dem Koexistenzprinzip für alle Benützer so gestaltet, dass das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr gefördert und das Flanieren und das Einkaufen im Zentrum Wildegg an Attraktivität gewinnen», steht in der Einladung zur Gemeindeversammlung. Schattenspendende Platanen vor dem historischen SBB-Aufnahmegebäude laden zum Verweilen ein. Vorstellen kann man sich das neue Erlebnis auf dem umgebauten Bahnhofplatz mit weiterhin Tempo 20 sehr wohl.
Die SBB investieren in das Vorhaben 17,9 Millionen Franken. Die Anschlussprojekte, zur Hauptsache für die Businfrastruktur, müssen Gemeinde und Kanton übernehmen. Die Kosten summieren sich auf rund 5,8 Millionen. An der Gemeindeversammlung vom 23. November wird über diesen Bruttokredit entschieden, wobei der Anteil von Möriken-Wildegg netto 2,4 Millionen Franken beträgt.