Kantischüler gewinnt Wirtschafts-Olympiade
Staufen Am 5. Mai fand in Zürich das nationale Finale der Schweizer Wirtschafts-Olympiade statt. Zehn Jugendliche aus fünf Kantonen traten gegeneinander an. Fünf von ihnen wurden mit Medaillen ausgezeichnet, darunter der Staufner Benjamin Thut.
Ein Wettbewerb für Teenager, die sich am liebsten mit Geschäftsmodellen, Finanzen und Märkten beschäftigen: Das gibt es. Seit 2018 wird von den Organisationen Young Enterprise Switzerland (YES) und Wissenschafts-Olympiade die Wirtschafts-Olympiade veranstaltet, um junge Talente zu fördern und untereinander zu vernetzen. Dieses Jahr nahmen rund zweihundert Schüler aus der ganzen Schweiz am Wettbewerb teil. Die insgesamt zwölf Finalisten traten am 5. Mai in Zürich gegeneinander an. Das Programm: eine knifflige Wirtschaftsprüfung, gefolgt von einem «Business Case», bei dem die Jugendlichen vor der Jury einen packenden Pitch über ein Unternehmen halten mussten.
In diesem Fall ging es um das Geschäft mit essbaren Insekten. Sie hätten Informationen zu einer Schweizer Firma erhalten und dann allerlei Aspekte analysiert, zum Beispiel die Kundschaft oder eine eventuelle Expansion, erklärt Benjamin Thut, der einzige Gewinner aus dem Kanton Aargau.
Von Staufen nach Griechenland
«Ich spreche gern vor Leuten, wenn mich das Thema packt. Es war eine tolle Erfahrung», sagt er. Mit seinem Auftritt konnte Benjamin Thut die Jury von sich überzeugen und holte sich gemeinsam mit vier weiteren Mittelschülern den Sieg. Als Schweizer Delegation dürfen Benjamin und seine Mitstreiter die Schweiz an der Internationalen Wirtschafts-Olympiade Ende Juli in Griechenland vertreten. «Ich freue mich sehr über den Sieg und auf die Olympiade in Griechenland. Die Schweiz vertreten zu dürfen, macht mich stolz», sagt er.
Die Wirtschafts-Olympiade ist ein Anlass, bei dem sich Schüler vor dem Unistudium in Wirtschaftsthemen messen. Getestet werden Financial Literacy, Economics und ein Business-Case. Jedes Land darf ein Team von bis zu fünf Personen an die Olympiade schicken. An der Internationalen Wirtschafts-Olympiade, die vom 24. Juli bis 2. August in Griechenland stattfinden wird, wird das Schweizer Team in ähnlichen Bereichen herausgefordert: In einem Simulationsspiel werden Finanzpläne erstellt, in einem Text werden die Jugendlichen mit Fragen über Theorie und Praxis geprüft und schliesslich wird auch hier ein Fallbeispiel behandelt, zu dem anschliessend Lösungsvorschläge präsentiert werden. Die Teilnahme an einer internationalen Wirtschafts-Olypmiade ist für die Familie Thut keine Premiere: Vor drei Jahren holte Bruder Silvan die Bronzemedaille. Auch Benjamin möchte in Griechenland gewinnen – «eine Medaille wäre schon das Ziel», sagt der engagierte Kantischüler. Neben Wirtschaft, seinem Schwerpunktfach, interessiert er sich auch für Informatik. Diesem Lieblingsfach will er auch nach der Matura treu bleiben: Er möchte Informatik an der ETH Zürich studieren, vielleicht auch einmal ein eigenes Unternehmen leiten.
Algen-Mini-Unternehmen gegründet
Erste Erfahrungen mit einem Mini-Unternehmen hat Benjamin Thut bereits gesammelt. Im Rahmen eines Schulprojekts hat er mit sechs Schulkollegen ein Algen-Cracker-Geschäft aufgezogen, eigene Rezepte konzipiert und gemeinsam mit Bäckereien aus der Region gesunde Algen-Snacks produziert.
Die Aufgaben waren klar verteilt. Thut hatte den Posten des Chief Technology Officer inne und programmierte unter anderem die Website. Das Geschäft mit «Alvetia» sei sehr gut angelaufen, bisher konnten über 1200 Algen-Cracker verkauft werden. Am 2. und 3. Juni findet das nationale Finale am Hauptbahnhof in Zürich statt.
Wirtschafts-Olympiade, Mini-Unternehmen – viel zu tun für den umtriebigen Kantischüler. Trotzdem bleibt noch Zeit für Hobbys und Freunde – der 17-Jährige ist passionierter Unihockey-Spieler – «alles nur eine Frage der Organisation».