Jugendlichen eine Perspektive geben

Hunzenschwil Seit zwei Jahren unterstützt Daniela Lilja ein Projekt in Tansania, das Jugendlichen eine Berufsausbildung ermöglicht, den Einstieg ins Berufsleben erleichtert und ihnen so eine Perspektive vor Ort schafft.

Unterstützung in Tansania: Daniela Lilja aus Hunzenschwil im Gespräch mit Jugendlichen zum Ablauf ihrer Ausbildung. Foto: Helvetas/Franz Thiel
Unterstützung in Tansania: Daniela Lilja aus Hunzenschwil im Gespräch mit Jugendlichen zum Ablauf ihrer Ausbildung. Foto: Helvetas/Franz Thiel

Mit 16 Jahren war ich im Austausch in Südafrika, habe später je ein Semester in Botswana und Südafrika studiert und auch immer wieder Jugendlichen mit Migrationshintergrund Nachhilfe erteilt», sagt die 29-jährige Daniela Lilja. So erstaunt nicht wirklich, dass das Interesse für andere Länder und Kulturen geweckt war.

Als sich die Gelegenheit ergab, für ein Projekt der Helvetas in Tansania, das Jugendlichen eine Berufsbildung mit guten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht, zu begleiten, nahm sich Lilja dieser Aufgabe an.

Zusammen mit lokalen Vertretern des Hilfswerks Helvetas werden die Lehrmittel der öffentlichen und privaten Berufsschulen mit Material ergänzt, das etwa einfache Arbeitstechniken, Kommunikation, Netzwerkaufbau und Zeitmanagement enthält. Im Weiteren wird der ganze Bereich rund ums E-Learning unterstützt.

Workshops für «Lehrbetriebe»

«In einem weiteren Schritt werden Kleinunternehmen gesucht, die Jugendlichen eine praktische Ausbildung ermöglichen», sagt Lilja. Um Lernende auszubilden, fehle es den «Lehrbetrieben» häufig an pädagogischem Wissen. Für die Kleinunternehmen werden Workshops angeboten und sie bekommen pädagogische Konzepte.

Die Vermittlung der jungen Menschen, die teilweise keinen Schulabschluss in der Tasche haben, sei nicht einfach. Umso erfreulicher, dass das Projekt jährlich bis zu 1000 Jugendlichen eine Berufsbildung und so den Einstieg ins Berufsleben ermöglicht.

«Die meisten jungen Frauen möchten Schneiderin oder Coiffeuse, die jungen Männer Automechaniker oder Chauffeur werden», sagt Lilja. Doch davon gebe es bereits mehr als genug. Und so wird denn mit den Jugendlichen und Berufsschulen zusammen eine Marktanalyse erstellt, die ihnen aufzeigt, wo Bedarf an welchen Arbeiten ist. Im Bereich «street food» oder beim Handwerk als solchem gebe es gute Möglichkeiten.

«Zurückhaltend und tolerant»

Wie lebt es sich so in Tansania? «Ich fühle mich sehr wohl hier. Ich kann problemlos alleine unterwegs sein. Die Tansanier, etwa je zur Hälfte Christen und Muslime, sind freundlich, zurückhaltend und tolerant. Ob man ein Kopftuch trägt oder nicht, ist kein Thema. Man respektiert die Religion des anderen.»

Zudem schätzt sie das warme Klima und die Fülle an Früchten und Gemüse. In ihrer Freizeit ist sie mit Freunden am Velofahren, Schwimmen oder Ausflügemachen. Und wenn immer möglich versucht sie, Zeit mit ihrem Mann zu verbringen. Was nicht ganz einfach ist, da er in Belgien lebt, dort für die EU tätig ist. «Längerfristig werden wir eine andere Lösung finden», sagt sie.

Daniela Lilja hat seinerzeit Geografie und Ethnologie studiert und wird noch das Studium Soziale Arbeit in Angriff nehmen. Ihr Ziel ist, sich künftig irgendwo in Europa dieser neuen Herausforderung anzunehmen – zusammen mit ihrem Mann.

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