Im Schatten von Karl dem Grossen
Möriken-Wildegg Eine eindrückliche Baumzeremonie im Alterszentrum Chestenberg in Wildegg am Freitag, 15. März, schloss mit einem wunderschönen Gedicht zum Thema Baum.
«Das Wetter passt zur heutigen Zeremonie – Regen und Sonnenschein sind genau das, was ein Baum braucht.» Mit diesen Worten begrüssten Nicole Basler als Sprecherin und Eric Bartling auf der Gitarre alle Bewohnerinnen und Bewohner, die Zentrumsleiterin Liliana Stiens und Personal aus Pflege, Hausdienst und Küche. Ebenfalls vor Ort waren Josef Niederberger, Präsident Verein Alterszentrum Chestenberg Wildegg (AZCH), sowie Thomas Gebhard als weiteres Vereinsmitglied.
Ein Hoch auf Karl den Grossen
Im Juli 2023 musste die kranke und über 100-jährige Trauerweide gefällt werden. Am 20. Februar 2024 wurde an derselben Stelle eine Sumpfeiche namens «Karl der Grosse» eingepflanzt, die schon über 30 Jahre alt ist.
Eichen sind Könige, die Eiche symbolisiert Weisheit und Wahrheit und im Volksglauben sagt man, dass man eine Eiche umarmen soll, wenn man eine Antwort auf eine Frage sucht. Nicole Basler umschrieb die Mythologie der Eiche noch näher: «Die Eiche vereint beide Geschlechteraspekte in sich. Den männlichen in der Symbolik von Kraft, Ruhm und Stolz im Donnergott und den weiblichen in der indogermanischen Urmutter Ana, die Mensch und Tier mit ihren Eicheln nährt. Der Legende nach wurde der erste Mensch aus einer Eiche geboren.»
Die Bewohnenden vom Alterszentrum durften Stichworte nennen, die dann als Glückwünsche an die «neue» Sumpfeiche übergeben wurden. Stichwörter wie Gesundheit, Friede, Liebe oder Energie wurden genannt. Auf Wimpeln wurden die Worte aufgeschrieben und sie begleiten nun die Bewohnenden jeweils auf dem Weg in den Garten zu Karl dem Grossen. Nicole Basler selber nannte den Baum als ein Ort der Geborgenheit, als ein Ort zum Zusammensein und zu Gesprächen.
Am Tag vor der Baumzeremonie feierte «Dichterin» und Mitbewohnerin Silvia Knauss einen runden Geburtstag und mit ihrem Gedicht begeisterte sie alle: «Mein Baum, er gibt mir verlässlich Stütze und Halt, wird mit mir knorrig und alt», beginnt das schöne Gedicht und endet nach weiteren Gereimtheiten mit dem Satz: «Er ist Schattenspender und Lebensraum – und ausserdem – er ist mein Baum».