Hängt das Präsidium an den Nagel

Möriken-Wildegg Esther Gebhard-Schöni hängt nicht ihre Wanderschuhe an den Nagel, jedoch vorzeitig das Präsidium des Vereins Aargauer Wanderwege. Dies aus verständlichen Gründen.

<em>Bleibt dem Verein treu: </em>Aber Esther Gebhard will den präsidialen Wanderstock in neue Hände übergeben. Foto: Alfred Gassmann
<em>Bleibt dem Verein treu: </em>Aber Esther Gebhard will den präsidialen Wanderstock in neue Hände übergeben. Foto: Alfred Gassmann

Seit April 2015 führt Esther Gebhard den Verein Aargauer Wanderwege als Präsidentin. Doch nun hat sie ihren vorzeitigen Rücktritt bekannt gegeben. Der Geschäftsführer des Vereins, Horst Sager, zeigt Verständnis für die Demission. Am 11. November letzten Jahres starb ihr Mann Ruedi an einem Herzversagen. Geplant ist das Wohnhaus umzubauen. Alle Vorbereitungen sind getroffen.

Nun steht Esther Gebhard vor der Tatsache, die Zügleten und die Umbauarbeiten alleine bewältigen und begleiten zu müssen, wohl tatkräftig unterstützt von ihrer erwachsenen Tochter und den beiden Söhnen. Esther Gebhard liebt ihre Aufgabe. Sie hätte das Präsidium gerne noch einige Jahre lösungsorientiert weitergeführt. Die Primarlehrerin, ehemalige Grossrätin und Gemeinderätin erhält denn auch Bestnoten von Horst Sager. «Ich arbeite gerne mit ihr zusammen. Sie engagiert sich stark und nutzt ihr aufgebautes, weites Beziehungsnetz», sagt Sager.

Viel Arbeit für den Verein

Das Aargauer Wanderwegnetz misst rund 1650 Kilometer. Diese Strecke entspricht der Luftlinie Aargau–Lissabon. Zuständig für das Netz ist der Kanton. Der 1935 gegründete Verein Aargauer Wanderwege hat vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt vertraglich definierte Aufgaben übernommen. Konkret geht es um die Betreuung des Wanderwegnetzes, die Planung, den Unterhalt des Netzes, sofern es ausschliesslich den Wandernden zur Verfügung steht, die Signalisation und Markierung.

Ein Blick hinter die Kulissen des gemeinnützigen Vereins mit seinen 2400 Mitgliedern lässt den Arbeitsumfang erahnen. Im Einsatz stehen 15 ausgebildete Wanderleitende. 100 Routenbetreuende sorgen für klare Markierung, malen Zeichen nach mit gelber Farbe und reparieren, seien es Wege oder Wegweiser. Viel Arbeit erfordert jährlich die Broschüre mit dem Wanderprogramm, die auf der Geschäftsstelle bezogen oder via Homepage heruntergeladen werden kann.

Rekognosziert und umschrieben werden rund 40 attraktive, vielfältige Wanderungen, davon fünf mit speziellen Highlights. Es gilt vieles zu berücksichtigen: Erlebniswert, Jahreszeiten, mögliche Temperaturen, Topografie, Streckenlänge, geeignete Picknickplätze und die Hin- und Rückfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. «Wer ans Wandern denkt, dem soll als Erstes der Verein Aargauer Wanderwege einfallen», strebt Esther Gebhard an. Sie will den Verein top positionieren.

Da kommt ein Glas selbst gepresster Fruchtsaft aus Gartenbeeren gerade recht, um auf das ehrgeizige Ziel anzustossen.

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