Gemeindepräsident in spe tritt zurück
Brunegg In Brunegg kommt die Gemeindepolitik einfach nicht zur Ruhe. Mario Blasucci, Mitglied des Gemeinderats und designierter Gemeindepräsident, hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt eingereicht. Laut Mitteilung der Gemeinde tut er dies aus gesundheitlichen Gründen.

Irgendwie ist der Wurm drin. In Brunegg will einfach keine Ruhe einkehren. Kaum schien der Gemeinderat nach einem turbulenten Jahr wieder gefestigt, folgt der nächste Rücktritt: Mario Blasucci, Mitglied des Gemeinderats und designierter Gemeindepräsident, legt sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. Als Begründung nennt die Gemeinde gesundheitliche Gründe.
Damit geht die Serie von Rücktritten weiter, die Bruneggs Politik seit Monaten beschäftigt. Im Frühling hatten bereits Peter Schmid und Gemeindepräsidentin Beatrice Zandonella das Handtuch geworfen. Beide begründeten ihren Schritt mit fehlender Unterstützung, mangelnder Wertschätzung und einem vergifteten Klima im Dorf. Besonders die Sommergemeindeversammlung, an der der Verkauf einer Strassenparzelle abgelehnt wurde, habe Zandonella als Misstrauensvotum empfunden. Danach sei sie verbalen Angriffen ausgesetzt gewesen – ein Umgangston, den sie nicht länger hinnehmen wollte. Dabei hatte im Mai alles nach einem Neuanfang ausgesehen: Die bisherigen Mitglieder Michael van Toorn, Thomas Brügger und Mario Blasucci wurden wiedergewählt, Blasucci zusätzlich zum Gemeindepräsidenten bestimmt. Van Toorn blieb Vizepräsident, und mit Patrick Mösch sowie Daniel Nezirevic kamen zwei Parteilose neu ins Gremium.
Blasucci, Jahrgang 1967 und Mitglied der Mitte, war erst im Herbst 2024 in den Gemeinderat gewählt worden. Gegenüber dem Lenzburger Bezirks-Anzeiger sagte er im Mai, er fühle sich in Brunegg zuhause und wolle Verantwortung übernehmen, um die Gemeinde lebendig, familienfreundlich und gut organisiert zu halten. Nach seiner Wahl kündigte er an, als Gemeindeammann Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Zusammenhalt und einer klaren Vision für Bruneggs Zukunft zu setzen.
Wie die Gemeinde mitteilt, ist der Rücktritt am Mittwoch eingegangen. Die vier verbleibenden Ratsmitglieder haben die Ressorts – darunter auch Bildung – bereits neu verteilt, damit der Betrieb gewährleistet bleibt. An der kommenden Gemeinderatssitzung am Montag soll der Termin für die Ersatzwahl festgelegt werden.