Gartentipp: Schadet Efeu den Bäumen?

Arbeitet auf Schloss Wildegg: Gärtnerin Melissa Gögele. Foto: MA/Pascal Meier
Arbeitet auf Schloss Wildegg: Gärtnerin Melissa Gögele. Foto: MA/Pascal Meier

Der weitverbreitete Efeu ist ein dekorativer Bodendecker und ein wahrer Kletterkünstler. An Bäumen erklimmt die Pflanze in kürzester Zeit Höhen von über 20 Metern.

Klettert Efeu jedoch Bäume hoch, sorgt dies oft für Unsicherheit im heimischen Garten: Entzieht der Efeu dem Baum lebenswichtiges Licht und Nährstoffe? Brechen Triebe ab? Stirbt der Baum im schlimmsten Fall unter einem dichten Efeuteppich?

Diese Befürchtungen sind in den meisten Fällen unbegründet. Efeu ist kein Parasit. Die Pflanze hat eigene Bodenwurzeln. Diese ziehen Nährstoffe und Wasser aus dem Boden. Die Haftwurzeln, mit denen Efeu klettert, haften zwar am Baumstamm, verletzen diesen jedoch nicht.

Efeu nimmt dem Baum auch wenig Licht weg, denn Bäume absorbieren Licht vor allem übers Blattwerk. Efeu dagegen liebt den Schatten und wächst in der Regel nicht bis in die Baumkrone (falls doch, kann Efeu einfach zurückgeschnitten werden).

Bäume profitieren auch

Kräftige Bäume können also gut mit einem Efeukleid leben. Bäume profitieren sogar vom Efeu: Im Sommer beschattet dieser den Stamm. Im Winter dient Efeu als Schutz vor Frostrissen. Zudem bietet Efeu im Frühling einen willkommenen Unterschlupf für Insekten sowie Brutmöglichkeiten für Vögel. Im Herbst ist Efeu dann eine gute Nahrungsquelle für Wespen und Bienen, im Winter lieben Vögel die Beeren. Bis Efeu blüht, dauert es jedoch rund 20 Jahre, sofern dieser nicht zu stark geschnitten wird.

Bei noch jungen Bäumen kann ein starker Efeuteppich jedoch zu Schäden führen. Auch bei Obstbäumen sollte Efeu vermieden werden, da der die Befruchtung durcheinanderbringen kann.

«Gartentipp». Hier schreiben Mitarbeiterinnen der Schlossgärtnerei Wildegg jeweils in der zweiten Ausgabe des Monats über aktuelle Gartenaspekte.

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