Freie Pfarrstelle kann wieder besetzt werden

Veltheim 16 Monate war die Pfarrstelle in der Reformierten Kirchgemeinde Veltheim-Oberflachs verwaist. Nun zeichnet sich eine Lösung ab. Der von der Kirchenpflege vorgeschlagene Pfarrer Christian Bieri hat sich im Gottesdienst vorgestellt.

Werden das leerstehende Pfarrhaus wiederbeleben: Christian Bieri mit seiner Frau Marianne und den drei Kindern. Foto: zvg
Werden das leerstehende Pfarrhaus wiederbeleben: Christian Bieri mit seiner Frau Marianne und den drei Kindern. Foto: zvg

An der Kirchgemeindeversammlung in Unterentfelden vom letzten November gab Pfarrer Christian Bieri bekannt, dass er sich bei den Gesamterneuerungswahlen vom Herbst 2022 nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellt. Die Gründe sind vielschichtig und die Demission ist reiflich überlegt. Christian Bieri findet nach gut zehn Jahren die Zeit für einen Wechsel gekommen.

Kommt hinzu, dass zwei seiner drei Kinder im Sommer in die Oberstufe übertreten. Deshalb auch in privater Hinsicht ein idealer Zeitpunkt für den Wechsel. Der in Oftringen aufgewachsene 44-jährige Theologe blickt mit grosser Dankbarkeit auf zehn sehr spannende Jahre in Unterentfelden zurück.

Die fünfköpfige Familie fühlt sich im Dorf und in der Kirchgemeinde bestens zuhause und integriert. «Der Abschied wird uns deshalb nicht leichtfallen», blickt Christian Bieri voraus.

Kirchenpflege warb eifrig um Bieri

Die Kirchenpflege Veltheim weiss um den Mangel an Pfarrpersonen und hat daher alles unternommen, um Christian Bieri zu einem Ja zu bewegen. Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. Auf den 20. Februar ist eine Kirchgemeindeversammlung angesetzt mit der Wahl des neuen Pfarrers. Bieri dürfte ein glänzendes Resultat erzielen.

In der Waagschale befinden sich seine Persönlichkeit, seine 18 Jahre Seelsorgetätigkeit, davon 8 Jahre in Rheineck SG, seine Mitgliedschaft im Kirchenrat mit dem Ressort «Theologie und Ethik» und seine Funktion als Ausbildungspfarrer, bei der er angehende Pfarrer in ihrem Vikariatsjahr begleitet. In seiner Freizeit wendet er sich der Musik zu und treibt viel Sport. Das Schenkenbergertal wird für den Orientierungsläufer ein ideales Trainingsgelände bilden.

Vom Senfkorn zum starken Baum

Es liegt Bieri spürbar am Herzen, Gottes Wort klar und deutlich und für die Zuhörer verständlich zu verkünden. Die Vorstellungspredigt trug er in Mundart vor. Er legte ihr das Gleichnis vom Senfkorn zugrunde. Wie das unscheinbar kleine Senfkorn zu einem über drei Meter hohen Baum wird, so fängt auch das Himmelreich unscheinbar klein an und entwickelt sich zu einer grossen Sache. Am Ende finden die Vögel Schutz und Nahrung.

Im übertragenen Sinn: Das Himmelreich bildet keinen Selbstzweck, sondern dient anderen Menschen. «Der Glaube von uns Christen entwickelt sich, er wächst», erklärte Christian Bieri. Und da offerierte er von der Kanzel aus seine Hilfe und seine Unterstützung. Aus dem zarten Pflänzlein soll ein starker Baum werden und die Gemeinde zu einem Ort der Hoffnung für die ganze Gesellschaft. Die Menschen sollen Hilfe erfahren, ganz praktische Hilfe für ihr Leben. «Wenn unser Glaube wächst, und wenn wir wirklich vorwärtskommen wollen als einzelne Christen und als Kirchgemeinde, könnte plötzlich eine grosse Wirkung entstehen», sagte Bieri.

Und er stellte die Fragen: «Sind wir dafür bereit? Wollen wir dies? Wollen wir, dass der Senfbaum wächst, dass das Himmelreich grösser und sichtbarer wird, auch hier in Veltheim und in Oberflachs?» Zum Schluss blickte Christian Bieri mutig voraus: «Wir bauen auch z Välte und z Oberflachs am Reich Gottes – in aller Bescheidenheit und Begrenztheit. Ich freue mich darauf, ab August mit Ihnen zusammen zu bauen.» Predigtworte, die in den Herzen sichtlich ankamen.

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