Elf Gebäude mit total 171 Wohnungen werden gebaut
Othmarsingen Der Investor und Architekturbüro-Vertreter übergaben die Baugesuchsakten für die Überbauung Mattenpark dem Gemeinderat. Es handelt sich um das bislang grösste private Bauvorhaben in der Gemeinde.

Der Gemeinderat Othmarsingen bekam Arbeit. Zwei Kartonschachteln voller Pläne wurden am 28. Mai ins Gemeinderatszimmer hochgetragen und der Behörde formell als Baugesuch übergeben. Ivo Lenherr und Nadine Locher von der Firma Fugazza Steinmann Partner – fsp Architekten AG Spreitenbach sowie Christian Hebes von der Bauherrschaft Fortimo AG kamen dabei leicht ins Schwitzen.
Auf dem 24750 Quadratmeter grossen ehemaligen Centravo-Areal sollen elf Gebäude realisiert werden. Seit 2013 wechseln Interessenten für das Grundstück einander ab. Neue Eigentümerin ist seit dem vergangenen Herbst die Fortimo AG, St. Gallen. Das Areal ist mit dem Gestaltungsplan «In den Matten» belegt, der vor zwei Jahren entlang der Kantonsstrasse nach einem Landzukauf durch die Gemeinde teilrevidiert wurde. Von den Dimensionen der Überbauung zeugen in Kürze die Bauprofile.
Ein Bezug zu Findlingen im Spiel
«Das Projekt Mattenpark bildet eine Chance, die nicht wieder kommt», findet Gemeindeammann Hans Rätzer bei der Baugesuchsübergabe. Er nannte die Gelegenheit, zu einem Dorfzentrum mit einem Dorfplatz zu kommen. Othmarsingen darf sich privilegiert fühlen: Welche Gemeinde kennt mitten im Kern eine baureife Parzelle von knapp zweieinhalb Hektaren Fläche?
In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, der Sektion Ortsbildschutz und der Gemeinde reifte entlang der Lenzburgerstrasse eine Überbauung heran, die sich überzeugend einfügt und sich in ihrer Grösse und Massstäblichkeit an bestehenden Gebäuden im Ort orientiert. Während das neue Gebäude neben der Raiffeisenbank dereinst die Gemeindeverwaltung aufnehmen wird, soll das zweite Gebäude im Erdgeschoss für gewerbliche Nutzungen und darüberliegend zu Wohnzwecken hergerichtet werden.
Die Stellung der beiden Bauten ermöglicht es, einen Dorfplatz zu gestalten. Auf dem Areal sind alle Gebäude zum Abbruch bestimmt, nach der «Ustrinkete» auch der beliebte Landgasthof Pflug. Die rückwärtig geplanten Baukörper sollen an Findlinge erinnern, locker angeordnet, eben wie Findlinge in Gewässern oder in der vorbeifliessenden Bünz. Sympathisch: Architekt Ivo Lenherr schafft Bezug, Nähe und ein Stück Identität. Der Mattenpark soll zu einem Wohnpark werden. Da hilft auch der Grünplan mit.
Bauzeit von 2022 bis 2025
Der Hochwasserschutz wird stark beachtet, das Gelände wird teilweise angehoben. Die Lage der Parzelle und der Bauten erfordert eine kantonale Zustimmung. Einwendungen werden im Gemeinderatszimmer kaum erwartet, sind doch die planerischen Grundlagen, die Randbedingungen und die baulichen Möglichkeiten hinlänglich bekannt. Gebaut wird in den Jahren 2022 bis 2025 – für 63 Millionen Franken.