«Einfach ein Dorf, wo man sich rasch wohl fühlt»

Staufen Katja Früh Haas ist seit dem Sommer 2016 im Gemeinderat, seit 2018 als Vizeammann und leitet nun die Geschicke der Gemeinde als Gemeindeammann.

Blickt positiv in die Zukunft: Neue Frau Gemeindeammann Katja Früh Haas. Foto: Corina Schürmann
Blickt positiv in die Zukunft: Neue Frau Gemeindeammann Katja Früh Haas. Foto: Corina Schürmann

Als neue Frau Gemeindeammann möchte Katja Früh Haas gemeinsam mit dem Gesamtgemeinderat unter anderem Raum für gemeinsame Treffpunkte im Dorf schaffen und den Austausch unter den Generationen gestalten. Ausserdem will sie einige der in letzter Zeit verschobenen Dorfanlässe nachholen.

Weshalb haben Sie sich für das Amt zur Verfügung gestellt?

Katja Früh: Das Wohl von Staufen liegt mir am Herzen und seit 2016 wirke ich im Gemeinderat Staufen mit. Demokratie lebt von Menschen, die sich aktiv beteiligen, kritisch hinterfragen und konstruktive Lösungen anstreben. Gerne leiste ich meinen Beitrag zur fortschrittlichen Entwicklung unseres Dorfes.

War Politik schon früher am Familientisch ein Thema oder kamen Sie erst später «auf den Geschmack»?

Parteipolitik war kein grosses Thema bei uns am Familientisch, jedoch haben unsere Eltern uns schon früh motiviert, unser Recht wahrzunehmen und unsere Stimmunterlagen auszufüllen. Das Interesse an der Tätigkeit im Gemeinderat wurde bei mir erst durch eine Vakanz im Rat vor bald sechs Jahren geweckt.

Wie geht Ihr Umfeld damit um, dass Sie künftig zeitlich mehr verplant sind?

Es erfordert eine noch bessere Organisation – viele Aufgaben kann ich zeitlich flexibel einteilen – die Kinder werden älter und damit auch selbstständiger – der eine oder andere private Termin wird wohl zukünftig etwas weiter nach hinten in die Agenda rücken.

Was war Ihre erste Amtshandlung als neuer Gemeindeammann?

Rechnungen visieren, Dokumente unterzeichnen, Korrespondenz bearbeiten …

Als Ammann steht man im Schaufenster der Bürger und der Öffentlichkeit. Wie stellen Sie sich darauf ein?

Bedingt dadurch, dass ich mich in Vereinen engagiert und die Villa Kunterbunt eröffnet habe sowie seit einigen Jahren bereits im Gemeinderat bin, wird sich wohl für mich diesbezüglich grundlegend nicht viel verändern – ich pflege eine respektvolle Haltung und bis anhin habe ich positive Erfahrungen gemacht.

Was ist das Besondere/Alleinstellungsmerkmal Ihrer Gemeinde?

Staufen zeichnet sich als Dorf mit gelebten Bräuchen und aktivem Vereinsleben, sehr zentraler Lage und dennoch grosser Naturverbundenheit aus.

Wie machen Sie potenziellen Interessenten ihre Gemeinde schmackhaft? Als Wohnsitz.

Einfach ein Dorf, wo man sich rasch wohl fühlt, sich einbringen und vielseitige Aktivitäten pflegen kann, die Natur nahe ist und dennoch verkehrstechnisch gut gelegen ist. Die eigene Dorfschule, kurze Schulwege und die generelle Tempo-30-Zone sind weitere Argumente.

… als Firmensitz.

Vor allem für KMUs aller Art ist Staufen attraktiv in Bezug auf die regional gute Lage und Vernetzung – Kundennähe und gute Erreichbarkeit für potenzielle Mitarbeitende – grosse Industriegebietsfläche hat Staufen nicht zu bieten.

Welche Projekte wollen Sie zuerst anpacken?

Gemeinsam mit dem Gesamtgemeinderat die weitere Schulraumplanung evaluieren, Anbieter für zusätzliche schulergänzende Kinderbetreuung finden, einige verschobene Dorfanlässe nachholen (Jugendfest, Neuzuzüger- und Jubilarenanlass, Gewerbeapéro), noch eine bessere Vernetzung mit den neu zugezogenen Staufnern aufbauen, weiterhin Ausschau nach Ärzten für eine Gemeinschaftspraxis halten, Raum für gemeinsame Treffpunkte und den Austausch aller Generationen gestalten, einige Reglemente überarbeiten.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit erreichen?

Eine möglichst hohe Mitwirkung vieler Bürger am Gesamtwohl von Staufen. Für eine prosperierende Entwicklung sind immer zahlreiche Menschen mit ihren individuellen Qualitäten ein zentraler Erfolgsfaktor.

Wie wollen Sie den Teamgeist im Gemeinderat fördern?

Wir leben bereits einen guten Teamgeist und fördern dies weiterhin zusammen mit Werten wie transparente und direkte Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Bearbeitung von Projekten.

Wie bezeichnen Sie das Verhältnis Ihrer Gemeinde zum Kanton? Wo drückt hier der Schuh?

Schuh zu klein oder Fuss zu gross? Oft ist die Sicht der Dinge abhängig vom Standpunkt – unser Verhältnis zum Kanton würde ich als gut bezeichnen.

Ein Gedankenspiel: Ihre Gemeinde erbt 5 Millionen Franken. Was machen Sie damit?

Ein spezielles Dorffest organisieren und in die notwendige Infrastruktur wie zukünftiger Schulraum, Aussenraumgestaltungen, Renovation «alte Turnhalle», Zentrumsliegenschaften et cetera investieren und (noch) nachhaltige(re) Technologien/Ressourcen berücksichtigen. Einen Teilbetrag innerhalb des Dorfes für ein spezifisches Projekt einsetzen.

Welches sind Ihre Lieblingsplätze in der Gemeinde?

Ich geniesse und schätze die Vielfalt und meine Aufgaben in Staufen sehr – Begegnung, Arbeit und Ruhe – ob im Zentrum beim Einkaufen, auf dem Schulareal beim Puls der Kinder, im Zopfhuus an einem Anlass, auf der Gemeinde oder in der Villa Kunterbunt, in der Natur auf und rund um den Staufberg, im Wald, zu Hause oder im Garten.

Wie präsentiert sich Ihre Gemeinde im Jahr 2050?

Ich wünsche mir, dass sich das herzliche «Miteinander Füreinander» weiterhin aktiv entwickelt in unserem Dorf – ein lebendig fröhliches Staufen, wo Werte gelebt werden – gut vorstellbar, dass «Sharing» noch mehr an Bedeutung gewinnt – eine eigenständige Gemeinde mit solider Finanzlage.

15 Fragen an neue Amtsträger

Mit diesem Beitrag wird die Serie mit Antworten von neuen Amtsträgern auf einen Fragenkatalog abgeschlossen.

Es erschienen: Am 20. Januar Barbara Portmann (Lenzburg) und Rainer Sommerhalder (Boniswil); am 27. Januar Sven Ammann (Lenzburg) und André Meyer (Dottikon); am 3. Februar Beatrice Taubert (Lenzburg) und Nadine Widmer (Schafisheim); am 10. Februar Katharina Engeler (Ammerswil); am 17. Februar Peter Kuster (Hendschiken); am 24. Februar Katja Früh Haas (Staufen). (lba)

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