Ein Brand mit Folgen
Brunegg Der Produktionsstandort der Bäckerei Lehmann in Schinznach-Dorf hat vorletzte Woche gebrannt. Dank einer provisorischen Lösung läuft der Betrieb vorerst wieder reibungslos. Auch in der Filiale in Brunegg.
Manch ein Brunegger staunte am Morgen vom Donnerstag, 7. Februar, nicht schlecht: In der Bäckerei Lehmann, dem einzigen Café im Dorf, brannte kein Licht. An der Eingangstür hing ein Zettel: «Die Bäckerei bleibt heute aufgrund eines Brandes in der Filiale in Schinznach-Dorf geschlossen», stand da.
Die Ungewissheit dauerte lediglich einen Tag. Schon am nächsten Tag war wieder alles wie gewohnt. Und die Kunden stellten viele Fragen: Was war passiert? «Am Produktionsstandort der Bäckerei Lehmann AG, wo sich auch das Hauptgeschäft des Unternehmens befindet, hat es gebrannt», erklärt Geschäftsführerin Tamara Lehmann. Als Folge seien die Wohnungen an der Unterdorfstrasse 15 in Schinznach-Dorf komplett unbewohnbar und auch der Ofen der Produktion sei in Mitleidenschaft gezogen worden. «Aus diesem Grund konnten die fünf Filialen des Familienbetriebs am Folgetag nicht beliefert werden und blieben geschlossen.» Die vielen Stammkunden der Verkaufsstelle in Brunegg reagierten auf die Situation laut Filialleiterin Daniela Ferkovic «sehr verständnisvoll».
Das Unternehmen, gegründet 1984 mit heute insgesamt 32 Mitarbeitern, hatte Glück im Unglück: Ausser dem defekten Backofen blieb die Produktion unversehrt und dank der prompten Hilfe von vier Ofenbauern konnte der Ofen provisorisch wieder in Stand gestellt werden. Damit konnten alle Filialen bereits am Folgetag den Betrieb wieder aufnehmen.
Sortiment ist wieder komplett
«Ich war überrascht, wie rasch eine Lösung gefunden wurde», sagt Daniela Ferkovic, sie ist seit einem Jahr Filialleiterin in Brunegg und hat drei Mitarbeiterinnen unter ihren Fittichen. «Wir hatten bereits am Freitag wieder fast das komplette Sortiment. Nur Wähen und Berliner fehlten.» Diese seien von der Produktion her am aufwändigsten. «Deshalb mussten wir darauf verzichten.» Mittlerweile ist das Sortiment in Brunegg wieder komplett und der Betrieb läuft, «als wäre nichts gewesen», so Ferkovic.
«Die Handwerker waren von Anfang an mit Vollgas daran, den Betrieb aufrechtzuerhalten und den Alltag zurückzubringen», lobt Tamara Lehmann. Nun müsse entschieden werden, ob der Ofen repariert oder ersetzt werden muss. So oder so kommt der Familienbetrieb um ein Backprovisorium nicht herum. Denn allein das Aus- und Einbauen des rund 10 Tonnen schweren Ofens dauert laut Lehmann ganze zwei Wochen. Vor zwei Wochen Betriebsferien müssen sich die Brunegger jedoch nicht fürchten. «Alle Filialen bleiben offen», beruhigt Tamara Lehmann. «Wir finden eine Lösung. Zwei Wochen zumachen können wir uns nicht leisten.» Die Backstube in Schinznach beliefert neben den vier Verkaufsstellen auch noch rund 20 Restaurants.