«Die Jungschar ist meine zweite Familie, mein Lebensinhalt»
Möriken-Wildegg: Lea Zeltner ist als Fünfjährige zur Jungschar gestossen und diesem Verein bis heute treu geblieben. Gestartet als «Fröschli», hat die 19-Jährige heute das Amt der Präsidentin inne. Am Samstag trafen sich die «Fröschli» und Jungschärler nach dem Lockdown erstmals wieder.
Die Freude bei uns allen war riesig. Wir mussten lange warten, bis wir uns am 6. Juni wieder treffen durften. Natürlich unter Einhaltung des Schutzkonzepts», sagt Lea Zeltner, Präsidentin der Jungschar. Am ersten Treff nach dem Lockdown ging es in den Wald. Kinder und Leiter begaben sich zu ihrem jeweiligen Gruppenplatz, der mit einer Feuerstelle, Bänkli und anderem mehr ausgestattet ist.
Dieser Nachmittag stand ganz im Zeichen von verschiedenen Spielen. Da und dort galt es auch, den Platz nach der Zwangspause wieder in Schwung zu bringen. «Alle Kinder und Leiter hatten ein Lachen im Gesicht. Sie waren glücklich, wieder zurück in der Jungscharfamilie zu sein», sagt Lea. Ein Thema des Vereinsleitbilds ist, den rund 80 Kindern aus der Region Werte im Umgang mit der Natur und die Rücksichtnahme auf die Umwelt zu vermitteln. «Man bekommt zudem wichtige Tipps und Tricks fürs Leben vermittelt, sei dies Kartenkunde, erste Hilfe oder der Umgang mit seinen Mitmenschen.»
Lernen fürs Leben
«Aber auch Selbstständigkeit, Verantwortung, Kreativität und weitere Kompetenzen werden gefördert», betont sie. Spass und Freude stehen jedoch an oberster Stelle. Die Kinder dürfen sich austoben und dabei auch mal dreckig werden. Die Handys bleiben zuhause. Selbstverständlich haben alle Leiter entsprechende Kurse besucht.
«Die Jungschar ist meine zweite Familie, mein Lebensinhalt», betont Lea. «Bei unseren Treffs im Wald oder in unserem Vereinshaus, der Baracke, geht es immer lustig zu und her. Dafür investiere ich gerne den Grossteil meiner Freizeit», betont die 19-Jährige. So erstaunt nicht wirklich, dass sie sich auch gerne des Amts der Präsidentin angenommen hat. «Organisieren und Koordinieren sind meine Steckenpferde.» Intensiv war etwa das Planen des Auffahrtslagers, bei dem man bis zuletzt hoffte, es doch noch durchführen zu dürfen. «Drei Wochen vorher mussten wir es absagen», sagt Lea, die gerade die Matura abgeschlossen hat und bis Studienbeginn bei der Landi Lenzburg arbeitet. Doch ersatzlos wollten sie und die anderen 29 Leiter diesen Anlass nicht streichen. Eine Alternative musste her – eine selbst kreierte Website mit Lager-Feeling.
Das Lager einmal anders
«Der Zeitdruck war gross, das Aufbereiten herausfordernd. Doch mit dem Resultat waren wir sehr zufrieden und wir bekamen viele positive Rückmeldungen», sagt sie. So wurden denn die Jungschärler über die Website animiert, am ersten «Lagertag» mit ihrer Familie auf eine Möriker «Sightseeingtour» zu gehen. Jede Familie für sich. Zur Belohnung gabs am Ende jeder Tour ein Puzzleteil zur Geschichte von Julie Effinger.
Diese Teile wurde danach über ein «Zoom-Meeting» (eine Videounterhaltung) mit den anderen Jungschärler-Familien zusammengesetzt. Und zu guter Letzt wurden die Zelte im eigenen Garten aufgeschlagen, um den Kindern ein wenig «Lagerfeeling» zu vermitteln. Tags darauf stand eine Schnitzeljagd auf dem Programm und mit biologisch abbaubaren Luftballonen, die die Kinder in den Himmel steigen liessen, fand das virtuelle Lager ein Ende. Das nächste zehntägige Lager am 27. Juli findet dann wieder in der «Realität» im bündnerischen Marmorera statt. Hierzu sind alle eingeladen, auch Kinder, die nicht in der Jungschar sind.
«Die letzten Vorbereitungen fürs Lager laufen auf Hochtouren. Bis zum Start ist jedoch alles aufgegleist», betont Lea, die im Herbst ein Wirtschaftsstudium in St. Gallen beginnt. Der Jungschar, ihrer zweiten Familie, bleibt sie auch weiterhin treu. Weitere Informationen zur Jungschar unter www.jsmoeriken.ch.