Das Ortsbild wird sich verändern

Staufen Am Lindenplatz und am Rennweg ist ein Abbruchbagger an der Arbeit. Auf gut 5000 Quadratmetern Fläche wird Platz geschaffen für 29 neue Mietwohnungen in vier Gebäuden.

Die letzten Stunden haben geschlagen: Der Bagger macht sich an das Dachgeschoss des Wohnhauses Moser. Foto: Alfred Gassmann
Die letzten Stunden haben geschlagen: Der Bagger macht sich an das Dachgeschoss des Wohnhauses Moser. Foto: Alfred Gassmann

Am Lindenplatz präsentiert sich ein ungewohntes Bild. Ein Abbruchbagger ist wacker am Werken. Abgebrochen werden das Geschäftshaus Doninelli, die grossflächigen Lagerhallen und Gewerbebauten der Firma Doninelli, das ehemalige Bauernhaus am Rennweg und das ehemalige Bauernhaus Moser. Doch die Fläche im Dorfkern gegenüber dem Restaurant Linde dürfte sich wohl kaum lange kahl zeigen.

Die Bauherrschaft verfügt über eine Baubewilligung für vier Wohnbauten. 29 neue Mietwohnungen sowie die neuen Büroräumlichkeiten der Firma Doninelli anstelle von Bauernhäusern, Gewerbebauten und Verkehrsflächen: Da kann füglich von einem Wandel gesprochen werden hinsichtlich der Nutzung und des Ortsbildes.

Historisch wertvoller Dorfkern

Der Projektverfasser der neuen Überbauung war sich der Anforderungen bewusst. Gemäss der kommunalen Bau- und Nutzungsordnung bezweckt die Dorfkernzone D die Erhaltung und sinnvolle Erneuerung des historisch wertvollen Dorfkerns wie auch die Pflege und Erhaltung der durch die Bauten sowie Strassen- und Freiräume geprägten Dorfteile.

Die Neubauten sind in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Ortsbildschutzexperten entwickelt worden und für die Umgebungsgestaltung wurde ein Landschaftsarchitekt beigezogen. Die Neubauten helfen, den Ortskern zu verdichten und ihn aufzuwerten. Das ehemalige Bauernhaus Moser an der Ecke der Hauptstrasse zum Rennweg trägt bei, den Lindenplatz zu begrenzen und bildet ein Stück «Liebes, altes Staufen».

Das im 18. Jahrhundert gebaute Bauernhaus wurde in den 50er-Jahren mit einer zweiten Wohnung aufgestockt. Und nachdem in diesem Zeitraum auch der Bauernbetrieb aufgegeben wurde, richtete Alfred Moser, im letzten Jahr verstorben, in der Scheune eine Schreinerei ein. Die dort angefertigten Schreinerarbeiten waren auch ein Beginn des Unternehmens «Moser Küchen-Schreinerei».

Der Sohn, Schreinermeister Markus Moser, und seine Schwester, Ursula Gloor-Moser, wuchsen in diesem Bauernhaus auf und erinnern sich gerne an die behagliche Wärme, die der Ofen in der Stube mit den grünen Kacheln ausstrahlte. Der Wandel der Zeit macht auch in Staufen nicht halt. Nach dem Abbruch lebt das Bauernhaus Moser aber in den Erinnerungen und auf Fotos weiter.

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