Das Leben hinterlässt Spuren

Möriken-Wildegg Gesichter und Hände sind Spiegel eines gelebten Lebens. Am letzten Sonntagnachmittag fand im Foyer des Gemeindesaals in Möriken eine Fotovernissage statt, die genau solche Gesichter und Hände aufzeigt.

Ungeschminkte Gesichter und Hände erzählen von Freude und Schmerz, von harter Arbeit und stiller Wehmut. Foto: Peter Winkelmann

Ungeschminkte Gesichter und Hände erzählen von Freude und Schmerz, von harter Arbeit und stiller Wehmut. Foto: Peter Winkelmann

«Fotomodelle» und Macher: Annerös Koller, Zentrumsleiterin Liliana Stiens, Christoph Hegetschweiler (Leiter Pflege), Ernst Wernli, Annemarie Setz, Fotograf Carl Knobel, Jasmin Bolliger (Leiterin Aktivierung), Jakob Meier und René Ramseier (v.l.n.r.). Foto: Peter Winkelmann

«Fotomodelle» und Macher: Annerös Koller, Zentrumsleiterin Liliana Stiens, Christoph Hegetschweiler (Leiter Pflege), Ernst Wernli, Annemarie Setz, Fotograf Carl Knobel, Jasmin Bolliger (Leiterin Aktivierung), Jakob Meier und René Ramseier (v.l.n.r.). Foto: Peter Winkelmann

Die Grundlage dieser Ausstellung sind die Geschichten von zehn Bewohnerinnen und Bewohnern des Alterszentrums «Chestenberg» in Wildegg. Der bekannte Fotograf Carl Knobel aus Horgen machte eindrucksvolle Schwarz-Weiss-Bilder und schwärmte von der Freundlichkeit und Lockerheit seiner Gegenüber: «Offen und frei haben sie über ihr Leben gesprochen – über Glücksmomente und Verluste, über Stolz und Verletzlichkeit. Dabei wurde gelacht, gescherzt und manchmal auch geweint.» Und weiter schrieb Carl Knobel in der Einladung: «Das Leben ist ein kostbarer Weg, der mit jedem Jahr reicher an Erfahrungen wird – mit Höhen und Tiefen. Ältere Menschen tragen einen wertvollen Schatz an Erinnerungen und Weisheiten in sich, den wir viel zu oft übersehen.»

Wenn Bilder sprechen können

Auf zehn grossen Rahmen sind jeweils ein Gesicht und eine Hand abgebildet, dazwischen ein Porträt der Fotografierten, mal länger, mal kurz und bündig, aber fast immer mit der gleichen Botschaft. Alle konnten ihr langes Leben geniessen, machten tolle Reisen, zum Beispiel nach Colmar, sie erzählten von strengen Jahren in ihrer Jugendzeit – und doch sind sie heute alle glücklich und zufrieden: «Mir geht es gut, ich bin froh, hier im Altersheim wohnen zu dürfen.» Ein anderer Bewohner machte es ganz kurz: «Ich will nichts sagen, ich lasse die Bilder sprechen.»

Unter der Leitung von Jasmin Bolliger, Leiterin Aktivierung, konnten die Besuchenden bei feinen Apérohäppli und süssem Gebäck, aufgetischt von Angestellten vom eigenen Café «Cheschti», fachsimpeln und sich mit den Anwesenden unterhalten. Auch für Liliana Stiens, Leiterin Alterszentrum «Chestenberg», war die Ausstellung ein Erfolg: «Es sind Bilder voller Leben, Spuren und wunderbarer Geschichten, die echt berühren.»

Die Ausstellung «Das Leben hinterlässt Spuren» lebt weiter. Am letzten Montag wurden alle Bilderrahmen in die Gemeinde- und Schulbibliothek im Schulhaus Möriken gezügelt und können zu offiziellen Öffnungszeiten bis Anfang November besichtigt werden. Sie ist einen Besuch wert – was auch der Fotograf bestätigte: «Das Leben ist wie ein Spiegel: Lächelst du, lächelt er zurück. Diese einfache Weisheit habe ich an einem einzigen Tag von diesen wunderbaren Menschen im ‹Chestenberg› gelernt – und dafür bin ich sehr dankbar.»

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