Dank der Erntehelfer ist die Spargelsaison gut angelaufen

Mühsame Arbeit: Spargel um Spargel schneidet die polnische Erntehelferin und legt die grünen Delikatessen sorgfältig ins Körbchen. Foto: Hanny Dorer
Mühsame Arbeit: Spargel um Spargel schneidet die polnische Erntehelferin und legt die grünen Delikatessen sorgfältig ins Körbchen. Foto: Hanny Dorer

Othmarsingen: Der Brynerhof hat Glück gehabt: Seine polnischen Erntehelfer sind rechtzeitig zum Beginn der Spargelernte eingetroffen.

Vor rund 30 Jahren begann der Brynerhof als einer der ersten Betriebe in der Region mit dem Anbau von grünem Spargel. Mit der steigenden Nachfrage wurde der Anbau ständig erweitert und vor zwei Jahren mit weissem oder Bleichspargel ergänzt. Letzterer allerdings in kleinerem Rahmen – «nur für den Hofladen», präzisiert Urs Bryner. So beträgt die Fläche für den Grünspargel rund vier Hektaren, für den Bleichspargel lediglich 30 Aren.

Für die äusserst arbeitsintensive Ernte von Spargel engagiert Urs Bryner jeweils Helfer aus Polen. Er hatte Glück: Die ersten vier Personen trafen bereits am 1. März ein, während die Lage für vier weitere Personen lange Zeit ungewiss war. «Da es bereits keine Busverbindungen mehr gab, reisten sie schliesslich mit Privatautos an», blickt Bryner zurück. Er arbeite mit einem Vermittlungsbüro zusammen, das für die nötigen Papiere sorgte.

In der Regel bleiben die Erntehelfer bis Ende Oktober in Othmarsingen. Da die Zeit der Spargelernte mit viel Überstunden verbunden ist, kompensieren einige die zusätzlichen Stunden mit einer früheren Abreise. 

Märkte und Gastronomie fehlen

Zwar ist der Grosshandel ein regelmässiger Abnehmer, jedoch fehlen die Wochenmärkte und die Gastronomie. Am schlimmsten sei jedoch die grosse Trockenheit. «Wir bewässern seit einigen Tagen die Felder. Das haben wir noch nie gemacht, seit wir Spargel anbauen», erklärt Urs Bryner. Bisher habe er rund 1000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Insgesamt komme aber sein Betrieb gut weg, relativiert er sogleich die Probleme.

Insbesondere gefreut hat ihn die grosse Anzahl von Hilfsangeboten, die er erhalten hat. «Rund 100 Personen mit Kurzarbeit haben ihre Hilfe angeboten. Das ist sehr nett und hat mich tief berührt, ist aber in der Praxis fast nicht umsetzbar», bedauert Bryner. Auch rund 100 Stellenbewerbungen trafen ein, die er leider ablehnen musste.

Hofladen und Onlineshop

Das vor kurzem frisch renovierte  «Sunnelädeli» des Brynerhofs lief schon immer gut, verzeichnet aber in den letzten Wochen – coronabedingt – einen stark erhöhten Zuspruch. Das geht so weit, dass sich vor dem Eingang oft eine Warteschlage bildet, weil sich nur zwei Personen gleichzeitig im Laden aufhalten dürfen. Und selbstverständlich hält man sich an den Abstand von zwei Metern.

Die grosse Nachfrage veranlasste Bryner, ein schon länger geplantes Projekt jetzt umzusetzen und einen Onlineshop mit Lieferservice (gegen Gebühr) einzurichten. Auf www.brynerhof.ch können saisonale und regionale Produkte bestellt werden. Ausgeliefert werden die am Vortag aufgegebenen Bestellungen jeweils am Dienstag und Freitag zwischen 9 und 12 Uhr.

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