Blumen ohne Flugmeilen
Niederlenz Anfang Jahr hat Huma Ahmad-Barras ihren Online-Blumenversand «Bloom Bloom» ins Leben gerufen. Wer bestellt, bekommt eine Box mit losen saisonalen Blumen und eine Anleitung, wie man sie arrangieren kann.
Als ich vor acht Jahren von London in die Schweiz kam, habe ich es sehr geschätzt, in Hofläden frische, saisonale Früchte und Gemüse beziehen zu können», sagt Huma Ahmad-Barras. Und sie sei erstaunt gewesen, dass dasselbe nicht auch für Blumen galt. «Wo immer ich mich in Blumenläden umsah, gut 70 Prozent der Blumen kamen aus dem Ausland, viele davon sogar mit dem Flugzeug etwa aus Kenia oder Ecuador.» Zudem müssten dann solche Blumen, die nicht verkauft würden, entsorgt werden.
Das war Ansporn genug für sie, dies mit einem eigenen Unternehmen und mit Blumen zu ändern, die keine Flugmeilen intus haben. Denn Huma Ahmad-Barras war eh auf der Suche nach einer weiteren, kreativen Herausforderung, der sie sich nebst ihrer Tätigkeit als Architektin in beratender Funktion und als Dozentin für Architektur an einer Privatschule stellen konnte. «Blumen sind meine Passion. Ich habe immer welche für zuhause und fürs Büro gekauft und auch regelmässig Sträusse verschenkt», sagt die Jungunternehmerin, die mit ihrem Mann, ebenfalls Architekt, in Niederlenz wohnt.
Saisonal und regional
Inzwischen hat sie lokale Blumenproduzenten gefunden, bei denen sie jeweils am Dienstag vorbeischaut und aus der saisonalen Blumenvielfalt ihre Favoriten für den Online-Versand wählt. Aktuell sind dies unter anderem Pfingstrosen – ihre Lieblingsblume schlechthin. Am Mittwoch werden dann von früh morgens bis in den Nachmittag hinein die Arrangements zusammengestellt und in die Boxen verpackt. «Eine befriedigende Tätigkeit, bei der ich mich von klassischer Musik begleiten lasse», sagt sie.
Die Boxen werden am späteren Nachmittag von einem Spediteur abgeholt und an die Kunden in der ganzen Schweiz ausgeliefert. Vor allem Private schätzen das kreative Angebot, aber inzwischen seien auch Firmen auf den Geschmack gekommen. «Eigentlich könnten die Blumen bis zwei Tagen ohne Wasser sein. Doch ich verpacke die Stiele trotzdem in einen recycelbaren, wattierten Sack, der mit Wasser angereichert ist», betont sie. «Ich bestelle immer etwas mehr an Blumen, als ich an Aufträgen vorliegen habe. Denn man weiss ja nie, ob auch welke oder geknickte Blumen darunter sind.» Was dann am Mittwochabend übrig bleibt, wird an ältere Personen in der Nachbarschaft verschenkt.
Ziel – bis acht Mal verwenden
Mit jeder Schachtel geht auch eine Anleitung mit, wie der Strauss arrangiert werden kann. Die Flyer dazu gestaltet sie selber und auch die Box und die Website wurden von ihr kreiert. Die Boxen sind – wie könnte es anders sein – aus recyceltem Material. Ziel ist, sie künftig mehrmals zu verwenden. «Daran arbeite ich noch, denn bis zu acht Mal könnten sie genutzt werden.» Der Online-Blumenversand kann als Abo oder als Einzelbestellung genutzt werden. «Ich bin sehr zufrieden, wie es angelaufen ist. Und ich freue mich darauf, wenn es in diesem Stil weitergeht», betont sie. Alle Infos unter www.bloombloom.ch.