Bewusst bewegen

Möriken-Wildegg In einem Kurs kann eine ganz besondere Tanzart gelernt werden.

Rahel Wunderli: Tanzt seit vielen Jahren mit verschiedenen Lehrern. Foto: zvg
Rahel Wunderli: Tanzt seit vielen Jahren mit verschiedenen Lehrern. Foto: zvg

Tanzen tut Körper und Seele gut. In Möriken-Wildegg gibt es seit November das Angebot «Tanzgarten Awendur», wo Conscious Dance gelehrt wird. Anfang März hat ein neuer Kurs begonnen, der unter dem Motto «Trau dir. Trau dich. Eine Tanzreise von der inneren Sicherheit ins Risiko» steht.

Aber was ist das eigentlich genau, Conscious Dance? Auf Deutsch übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie «bewusster Tanz». Er umfasst eine Vielzahl an Bewegungslehren, hinter denen die Idee steckt, dass die Menschen ihre eigenen Bewegungen und Empfindungen wahrnehmen lernen und dadurch an Selbstvertrauen gewinnen.

Es geht um das Erleben und Spüren

Dabei geht es nicht um die Darbietung vor Publikum, sondern um das individuelle Erleben und Spüren: Wie fühlt es sich an, den Arm zu heben, als wäre er mit Luft gefüllt? Oder was passiert, wenn man sich vorstellt, man sei mit dem Tanzpartner über einen Faden verbunden? Die Tänzer werden angeleitet, zu ihrem Körper eine wache, wohlwollende und experimentierfreudige Beziehung zu entwickeln. In der Körperhaltung, der Körperspannung, der Atmung und der Art, wie sie sich bewegten, drücke sich die aktuelle Lebenssituation der Leute aus, sagt Kursleiterin Rahel Wunderli. Entsprechend sei es möglich, über die bewusste, freudige und spielerische Arbeit mit dem Körper diese Lebenssituation zu beeinflussen. So können durch Conscious Dance beispielsweise Durchhaltevermögen, Kreativität und die Fähigkeit, sich zu entspannen, gefördert werden. Zudem soll dazu animiert werden, neue Bewegungen auszuprobieren.

An den inneren Fluss andocken

Natürlich kommt man beim Conscious Dance auch ins Schwitzen. Rahel Wunderli erklärt: «Ich arbeite darauf hin, dass die Tänzer sich an den inneren Fluss andocken lernen. Mit innerem Fluss meine ich die unzähligen Bewegungen, die unbemerkt permanent in uns ablaufen: vom Puls über die Verdauung zum Nervensystem und vielem mehr. Wenn wir lernen, uns diesem Fluss hinzugeben, können wir «aufdrehen», ohne uns zu verausgaben. Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, zu erkennen, wenn mein Körper eine Verschnaufpause braucht. Wir lernen deshalb auch, bei einem schnellen Stück dabeizubleiben, obwohl wir müde sind. Zum Beispiel indem wir uns nur halb so schnell bewegen.» Der zwölfteilige Kurs ist auf Erwachsene jeden Alters, Männer und Frauen, ausgerichtet. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die einzige Voraussetzung ist ein bewegungsfähiger Körper. Auch für Leute mit einem Handicap ist der Kurs geeignet, sofern sie den Anleitungen und der Musik folgen können. Apropos Musik: Eine bestimmte Stilrichtung wird beim Conscious Dance nicht gespielt, im Gegenteil: Vielfalt ist zentral. «Weil jeder Klang, jede Melodie und jeder Rhythmus etwas anderes anregt im Körper», führt Rahel Wunderli aus.

Der Kurs findet jeweils am Samstag von 9 bis 10.15 Uhr im Proberaum im ersten Obergeschoss des Gemeindesaals Möriken statt und kostet 25 Franken pro Lektion. Wer reinschnuppern oder noch einsteigen möchte, kann sich unter www.tanzgarten-awendur.ch anmelden.

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