Beim Vorhaben «Wasser 2035» nicht dabei

Brunegg Das Projekt «Wasser 2035» will überregional dafür sorgen, dass die Gemeinden im Bünztal und im Reusstal langfristig mit genügend Trinkwasser versorgt werden können. Brunegg hat eine Mitgliedschaft abgelehnt.

Projekt «Wasser 2035»: Brunegg will nicht teilnehmen und wartet ab.Foto: Alfred Gassmann
Projekt «Wasser 2035»: Brunegg will nicht teilnehmen und wartet ab.Foto: Alfred Gassmann

Die Gemeinden im Bünztal und im Reusstal müssen auf lange Frist sicher sein, über genügend Trinkwasser zu verfügen. Denn die Region wächst und die Landwirtschaft benötigt Wasser. Kommt hinzu, dass einzelne bestehende Trinkwasserfassungen wegen Schutzzonenkonflikten und Qualitätsproblemen aufgegeben werden müssen. Die Lösung liegt darin, eine neue Transportleitung vom Grundwasserpumpwerk Hard II in Niederlenz durch das Reusstal zu bauen. Diese kann im Raum Wohlen mit der bestehenden Leitung durch das Bünztal zu einem Ring verbunden werden.

Das Projekt hat im Sommer Abstimmungsreife erlangt. Im Einzugsgebiet des Lenzburger Bezirks-Anzeigers haben die Gemeindeversammlungen in Bettwil, Brunegg, Fahrwangen, Hendschiken und Sarmenstorf über das Vertragswerk entschieden. Während Ammerswil die Vorlage noch nicht traktandiert hat, schert Brunegg aus und will der Interkommunalen Anstalt (IKA) «Wasser 2035» nicht oder noch nicht beitreten, und dies auf Antrag des Gemeinderates.

Haltung des Gemeinderates

In der Einladung zur letzten Gemeindeversammlung begründete der Gemeinderat den Antrag auf Ablehnung. Die Behörde habe sich eingehend mit dem Projekt «Wasser 2035» auseinandergesetzt und weitere Alternativen gesucht. Und weiter schreibt sie: «Die neue Transportleitung durch das Reusstal wäre für Brunegg lediglich für Spitzenbezüge oder ausserordentliche Notlagen interessant und nur als drittes Standbein neben Othmarsingen und Birr realistisch. Ein Anschluss an den Ring ist auch nach dem Bau möglich, sofern die Gemeinde Brunegg im Jahre 2035 respektive bis 2050 tatsächlich eine Versorgungslücke hat.»

Peter Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der ibw in Wohlen und Initiator des Projekts, zeigt Verständnis für den Entscheid in Brunegg und erklärt: «Unserem Vorhaben tut dies keinen Abbruch. Die Türen für spätere Verhandlungen bleiben offen.»

Eine Vision wird Realität

Nachdem nun der grösste Teil der bisher am Projekt beteiligten Gemeinden sich für eine Teilnahme entschieden hat, kann der Wasserring gebaut werden. «Vor acht Jahren wurden die ersten Ideen für einen Wasserring gewälzt – nun wird die Vision Wirklichkeit», sagt Peter Lehmann. Das erforderliche Dotationskapital ist gesichert, und die Interkommunale Anstalt (IKA) «Wasser 2035» wird am 9. Juni 2022 mit insgesamt 20 Partnern gegründet, kann der Medienmitteilung der ibw und der Waldburger Ingenieure AG, Aarau, vom 13. Dezember entnommen werden.

Bei den privatrechtlich organisierten Wasserversorgungen in Lenzburg und Wohlen war keine Volksabstimmung erforderlich. Neben Brunegg beteiligen sich auch Mägenwil und Lenzburg nicht am Projekt. Martin Schibli, Geschäftsführer der Waldburger Ingenieure AG und Projektleiter von «Wasser 2035», bringt es auf den Punkt: «Im Grunde fängt die Arbeit jetzt erst richtig an.»

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