Auf Worte folgen Taten
Niederlenz Der erste Karl- Binding-Preis für Biodiversität 2021 ging an das Projekt «Natur findet Stadt» des Naturamas Aargau. Daraus folgt eine Verantwortung. Zwei Niederlenzer Gemeinderäte nehmen sie wahr.

Die Biodiversität dreht sich nicht nur um die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten, sondern auch um die biologische Vielfalt der Lebensräume wie Wälder, Seen oder Wiesen. Diese Vielfalt ist bedroht. Die Basler Sophie-und-Karl-Binding-Stiftung unterstützt Projekte in den Bereichen Umwelt, Soziales und Kultur in der ganzen Schweiz.
Sie vergab dieses Jahr erstmals einen Preis zum Thema Biodiversität. Um den Preis konnten sich innovative und nachhaltig wirksame Projekte bewerben, die die Biodiversität im Siedlungsraum fördern und einen Vorbildcharakter haben. Das Naturama Aargau in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, unter anderem mit der Gemeinde Niederlenz, beteiligte sich. Von den eingereichten Projekten wurde es als bestes bewertet und gewann den ersten Preis, dotiert mit 100000 Franken. Die Jury fand, dass das herausragende Siegerprojekt «Natur findet Stadt» innert Kürze grosse Wirkung zu entfalten vermag.
Es summt auf dem Dorfplatz
Mit dem Preis für Biodiversität möchte die Stiftung wirksames Engagement für mehr Biodiversität würdigen und mit den ausgezeichneten Projekten weitere Entscheidungsträger motivieren, sich für den notwendigen Wandel hin zu mehr biologischer Vielfalt einzusetzen. Die Gemeinde Niederlenz fühlte sich angesprochen und erkannte Möglichkeiten, für die Biodiversität einen Beitrag zu leisten.
Am 24. April wurden auf dem Dorfplatz vor dem Gemeindehaus die vier Baumscheiben mit einer überwiegend einheimischen Wildstaudenmischung bepflanzt. Die eigens für trockene und warme Standorte im Siedlungsraum konzipierte heimische Waldsaummischung der Gärtnerei Daniel Labhart aus Schafisheim bietet nun Lebensraum und Nahrung für Wildbienen, Heuschrecken, Käfer und Schmetterlinge.
An vorderster Front dabei
Sich der Verantwortung für die Umwelt bewusst, wollen auch Gemeindeammann Jürg Link und Gemeinderat Anton Grob ihren Teil beisteuern. «Grünräume im Dorf tragen zu unserem Wohlbefinden bei», sagte sich Jürg Link und liess das Flachdach seines Gartenhauses begrünen. Begrünte Dächer speichern Wasser, filtern Staub und gleichen Temperaturunterschiede aus. Sie sind Ersatzlebensraum für Tiere und Pflanzen im Dorf.
Gemeinderat Anton Grob fühlt sich zeitlebens mit der Natur verbunden und mit ihr im Einklang. Ein Besuch in seinem Garten rund um das Wohnhaus belegt: Die Liebe zur Natur ist spürbar. Alle fremdländischen Sträucher, Bäume sowie die Steingärten hat er beseitigt. Das Dachwasser versickert in einer Vertiefung und anzutreffen ist bewusst viel Totholz.
Anton Grob weiss von zahlreichen Vogelnestern zu berichten. Nutzen zieht der Naturliebhaber von den Bäumen wie Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen. Die Früchte des Holunderstrauches dürften Ende August in der Küche verarbeitet werden. Sein Bewuchs mit Brombeeren, Trübeli, Himbeeren, Heidelbeeren, Walderdbeeren und Trauben bezeichnet er liebevoll als Naschecke. Auch ein Kräutergarten fehlt nicht. Anton Grob kandidiert wieder als Gemeinderat und neu als Vizeammann. Er hat noch viele Ideen, Geld zu sparen sowie Niederlenz naturnaher und wohnlicher zu gestalten.