600 Bäumchen gepflanzt

Brunegg Arbeitstage sind in der Gemeinde eine alte Tradition. Nach Längerem wurde die Bevölkerung nun eingeladen, wieder etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Wollen dann nachschauen, wie sich die Pflänzchen entwickeln: Mery Oran und Luca. Foto: Peter Winkelmann
Wollen dann nachschauen, wie sich die Pflänzchen entwickeln: Mery Oran und Luca. Foto: Peter Winkelmann

Nach dem Waldbrand im April beim Brötliplatz, bei dem eine Fläche so gross wie ein Eishockeyfeld brannte und von der Feuerwehr Maiengrün in einem dreistündigen Einsatz gelöscht wurde, wollten die Verantwortlichen der Gemeinde und des Forstamts Birr-Lupfig die Fläche aufforsten.

Gemeinderat Peter Schmid und Förster Micha Plüss haben sich für eine Bepflanzung mit Traubeneichen, auch bekannt als Wintereiche, entschieden. In den ersten Jahren wachsen Eichenbäume recht schnell, auch wenn sie mit anderen Laubbäumen nicht mithalten können. Während Jungbäume es in den ersten vier bis fünf Jahren durchaus auf zwei Meter Höhe bringen, verlangsamt sich das Wachstum mit dem Alter. Bis an einer Eiche die ersten Eicheln wachsen, können rund 40 Jahre vergehen.

80 Brunegger waren im Einsatz

«Die Tradition der Arbeitstage konnte mit diesem Anlass wieder aufleben», begrüsste Peter Schmid die vielen Brunegger, die an diesem nebelfeuchten Morgen um halb neun Uhr beim Brötliplatz zu Kaffee und Gipfeli eintrafen. «Aber die Idee, die ganze Bevölkerung zur Fronarbeit einzuladen, hatte Landwirt Hans Reich», ergänzte Schmid. «So können wir eine grosse Kostenlast auffangen».

Förster Micha Plüss gab vor Arbeitsbeginn ein paar Erläuterungen über den Wald in der Region, sprach den Klimawandel an und freute sich ganz speziell, dass für einmal nicht das Forstamt, sondern die Einwohner selber mithelfen wollten, etwas Gutes für den Wald und für die Zukunft zu machen. Nach Anweisungen von Forstwart Lorenz Näf konnte das Bepflanzen der bereits gerodeten Fläche beginnen. 450 Traubeneichen- und 200 Hagebuchenpflänzchen wurden an 21 markierten Stellen gesetzt. Die Eichen sind in Schutzhüllen verpackt. Damit sind sie vor Wildfrass geschützt. Die Hüllen dienen zugleich als Wasserspeicher. Sie geben zwar immer wieder Anlass zu Reklamationen, weil sie aus Plastik sind. «Die Hüllen bleiben mehrere Jahre an den Bäumen, fallen mit der Zeit ab, werden vom Forstbetrieb eingesammelt und umweltgerecht entsorgt», entkräftigte Plüss die Einwände.

Peter Schmid: «Ich bin überwältigt, Klein und Gross ist mit viel Freude an der Arbeit.» Gegen Mittag sah es vor lauter Schutzhüllen recht «grün» aus. Und beim Brötliplatz loderte ein grosses Feuer. Nicht nur zum Aufwärmen, sondern auch, um die offerierte Wurst zu bräteln.

Weitere Artikel zu «Region», die sie interessieren könnten

Region12.03.2025

Kleiner Fasnachtsumzug ganz gross

Holderbank Strahlende, maskierte und geschminkte Gesichter – die Vorfreude auf einen tollen Fasnachtsumzug war schon vor dem Start auf dem…
Region12.03.2025

Schafisheim erhält ein eigenes Repair-Café

Schafisheim Defekte Kaffeemaschine, wackliger Stuhl oder kaputter Mixer? Wegwerfen war gestern! In Schafisheim entsteht ein neues Repair-Café, in…
Region12.03.2025

Ein halbes Jahrhundert im Dienst des Waldes

Schafisheim Nach mehr als 50 Jahren im Forstdienst wurde Markus Fischer Ende Februar in den Ruhestand verabschiedet. Der langjährige Mitarbeiter der…