Warum eine Klimastrategie?

Die Schweiz, der Kanton Aargau und auch viele Städte und Gemeinden haben eine Klimastrategie. Das ist wichtig. Denn die Schweiz ist bereits heute stark vom Klimawandel betroffen. Auch wenn gerade Winter ist: Die Jahresmitteltemperatur hat sich bei uns seit 1864 um rund 2 Grad Celsius erhöht – doppelt so stark wie im weltweiten Mittel. Die Nullgradgrenze ist rund 300 bis 400 Meter gestiegen und die Gletscher schmelzen. Extremwettersituationen nehmen zu: Hitzeperioden und lange Trockenheit auf der einen Seite, Starkniederschläge und Überschwemmungen auf der anderen Seite. Das alles hat Auswirkungen auf unseren Siedlungsraum, die Sicherung der Verkehrswege, den Tourismus, die Landwirtschaft und auf die Natur- und Pflanzenwelt.

Ein wirksamer Klimaschutz ist deshalb im Interesse der Schweiz. 2023 haben 59,1 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Klimaschutz-Gesetz angenommen und damit auch dem Ziel zugestimmt, dass bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen in der Schweiz auf Netto null sinken sollen. Solche politischen Ziele helfen dem Klima, vorausgesetzt, sie werden auch umgesetzt. Denn die Treibhausemissionen, als Beschleuniger des Klimawandels, müssen reduziert werden. Uns und unserer Umwelt nutzt eine Strategie, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, die Ressourcen durch optimierte Stoffkreisläufe (Recycling) schont und vorhandene erneuerbare Energie effizient nutzt. Zur Zielerreichung braucht es alle auf allen Stufen: die Politik, die Wirtschaft und uns als Einzelpersonen.

Heute übernutzen wir unseren Planeten. Würden alle auf der Erde so leben wie wir in der Schweiz, bräuchte es rund drei Erden. Wir haben aber nur eine Erde und keine zweite in Reserve. Diese Übernutzung ist auch mit Blick auf die kommenden Generationen zu hinterfragen. Es braucht Massnahmen zur Ressourcenschonung, für den Klimaschutz und die Klimaanpassung. Einige dieser notwendigen Investitionen sind kostenintensiv. Stimmt. Doch nichts tun kostet auch. Ist es nicht besser, heute zu investieren, um morgen Schäden zu vermeiden? Was würden wohl die kommenden Generationen tun, könnten sie schon heute mitbestimmen?

«Energie & Umwelt». Hier schreibt Max Chopard-Acklin, Umweltberater und Mitarbeiter der Fachstelle Umwelt in Lenzburg, zu Nachhaltigkeitsthemen.

Max

Chopard-Acklin

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