Wahlen: Wer macht das Rennen?

Meisterschwanden Nach dem Doppelrücktritt von Caroline Camenzind und Christoph Häusermann fanden im November Ersatzwahlen statt. Gleich sieben Personen kandidierten für einen der zwei vakanten Gemeinderatssitze. Weil das absolute Mehr nicht erreicht wurde, findet am Sonntag, 21. Januar, ein zweiter Wahlgang statt. Für den zweiten Wahlgang zur Verfügung stellen sich der 36-jährige German Ettlin (SVP), die 43-jährige Nicole Lanz (parteilos) sowie der 35-jährige Micha Sager (SVP). Es sind jene Kandidierenden, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten hatten. Eine Übersicht.

Nicole Lanz, parteilos: Für eine starke Schule und bezahlbaren Wohnraum

Was stört Sie an Meisterschwanden?

Dafür, dass Meisterschwanden zu Recht zur attraktivsten Gemeinde im Kanton Aargau gekürt wurde und schweizweit in den Top 30 aufgeführt ist, finde ich es sehr schade, dass unsere öffentliche Schule nicht dieselbe Reputation geniesst. Ausserdem fehlen Wohnlösungen für verwurzelte Personen, welche altersbedingt nicht mehr selbstständig wohnen können, oder bezahlbarer Wohnraum für junge Leute. Auch das Jugendangebot im Dorf wäre meiner Meinung nach ausbaufähig.

Was würden Sie versuchen wollen, dagegen zu tun?

Ich würde mich im Gemeinderat gerne stark einsetzen, um unsere öffentliche Schule zusammen mit dem Schulteam auf einen nachhaltig erfolgreichen Weg zu begleiten, dass eine Lösung für bezahlbaren Wohnraum von jüngeren und älteren verwurzelten Personen gefunden werden kann, den Ausbau der Standortattraktivität für Unternehmen fördern sowie die Erweiterung des Angebotes für Jugendliche im Dorf in Angriff nehmen.

Ihr Wunsch für Meisterschwanden?

Dass die oben genannten Punkte umgesetzt werden könnten und Meisterschwanden weiterhin nachhaltig und erfolgreich wächst. Ausserdem ist es mir wichtig, dass kulturelle und sportliche Anlässe, welche die Gemeinde ausmachen, weiterhin gepflegt und vom Gemeinderat unterstützt werden.

Was gefällt Ihnen an sich selbst am besten?

Seit jungen Jahren verlässt mich nie der Mut, Neues, Unbekanntes oder auch etwas total Verrücktes anzupacken. Ich kann mich gut in die Gefühle und Situationen von Menschen hineinversetzen, gehe grundsätzlich positiv und mit einem Lachen durchs Leben und sehe in jeder Herausforderung eine Chance.

Über welche Eigenschaft an Ihnen stören Sie sich manchmal?

Zu akzeptieren, dass meine Gutmütigkeit, Grosszügigkeit und Toleranz nicht von allen gleich geschätzt werden.

Deswegen muss man Sie einfach wählen:

Die Kandidatur als Gemeinderätin habe ich nicht kurz entschlossen getroffen. Ich habe mich vorgängig bei aktuellen Gemeinderäten informiert, was genau auf mich zukommen würde, und habe mir intensiv überlegt, ob ich mir dieses Amt zutraue. Und ja, ich bin überzeugt, dass ich mit meinen unternehmerischen Erfahrungen und meinen Ideen einen Beitrag zum Fortschritt und Wohl der Gemeinde leisten kann, und freue mich sehr über diese neue Aufgabe, sollten sich die Wähler für mich entscheiden.

Micha Sager, SVP: «Es ist wichtig, dass Meisterschwanden seine gute Seele behält»

Was stört Sie an Meisterschwanden?

Auf der einen Seite ist es sicher schön, dass es wenig aktuelle Probleme gibt, auf der anderen Seite verliert man sich in diesem Zustand oft in irrelevanten Detaildiskussionen. Es ist wichtig, dass Meisterschwanden seine gute Seele behält, dass trotz oder gerade wegen der Bevölkerungszunahme das Dorf seinen ländlichen Charakter beibehält. Wir müssen Sorge tragen zu den vorhandenen Ressourcen und der wunderschönen Landschaft.

Was würden Sie versuchen wollen, dagegen zu tun?

Ich würde Meisterschwanden gern mit Herausforderungen von kommenden Jahrzehnten konfrontieren, damit unsere Gemeinde auch für schwierigere Zeiten gewappnet ist. Die Gemeindeautonomie soll erhalten bleiben, auch nach der bevorstehenden «Totalrevision des Gemeindegesetzes», welche auf Kantonsebene ansteht. Der Föderalismus ist ein Erfolgsrezept der Schweiz und soll bewahrt bleiben. Ausserdem müssen wir als finanzstarke Gemeinde den Finanzausgleich im Auge behalten. Dass immer weniger Gemeinden in der Lage sind, in den Topf einzuzahlen, und dadurch die finanzielle Last auf immer weniger Gemeinden verteilt wird, ist kritisch. Dieses System gilt es im Hinblick auf die Revision des Gesetzes zu überdenken.

Ihr Wunsch für Meisterschwanden?

Ich wünsche mir einen starken Zusammenhalt der Bevölkerung mit einer hohen Akzeptanz von unterschiedlichen Meinungen. Das Zusammenleben finde ich zentral und es sollen grossartige Feste gefeiert werden können, wie beispielsweise die «Meitlitage» jedes Jahr. Somit wird man auch in Zukunft nicht nur wegen des tiefen Steuerfusses in Meisterschwanden leben.

Was gefällt Ihnen an sich selbst am besten?

Das ist sicher der reichhaltige Blumenstrauss an Erfahrungen, welche ich im letzten intensiven Jahrzehnt machen durfte. Meine internationalen Tätigkeiten in grossen Konzernen und die regionalen Erfahrungen in meinen eigenen Unternehmen haben mich zu einer innovativen, lösungsorientierten und visionären Persönlichkeit reifen lassen.

Über welche Eigenschaft an Ihnen stören Sie sich manchmal?

Es gibt Situationen, in denen die Lösung nahe liegt. Manchmal gelingt es mir jedoch nicht, diese durchzusetzen, weil mir gleichzeitig Diplomatie und Kompromissbereitschaft sehr wichtig sind.

Deswegen muss man Sie einfach wählen:

Weil die Wählerinnen und Wähler meine nachweislichen Fähigkeiten, meine persönlichen Kompetenzen sowie meine vorausschauende Art im Gemeinderat eingebunden sehen wollen. Weil sie sehen, dass mir unsere wunderschöne Gemeinde am Herzen liegt und ich mich für die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung einsetze. Ich bringe die notwendigen Kompetenzen, Führungserfahrung und Krisenresistenz mit. Ich habe eine klare Vorstellung von einer fairen, strukturierten und zukunftsorientierten Gemeinde, kann zuhören und bin am Austausch mit Andersdenkenden interessiert. Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Boden und bin ein Mann aus dem Volk.

German Ettlin, SVP: «Alle Generationen sollen sich gut aufgehoben fühlen»

Was stört Sie an Meisterschwanden?

An Meisterschwanden stört mich nichts. Klar gibt es immer Potenzial für Verbesserungen. Viele Themen wie zum Beispiel der Wohnraum, die Schule oder der Verkehr müssen stetig neu bewertet und weiterentwickelt werden.

Was würden Sie dagegen tun?

Wenn mich in der Vergangenheit wirklich etwas gestört hätte, wäre ich meinem Recht als Bürger nachgekommen und hätte mich entsprechend eingebracht, abgestimmt oder gewählt. Meine Motivation, in den Gemeinderat gewählt zu werden, kommt nicht aus Unzufriedenheit, sondern mit voller Freude, eine intakte Gemeinde mitzugestalten.

Ihr Wunsch für Meisterschwanden?

Für Meisterschwanden als Dorf wünsche ich mir weiterhin gut funktionierende Strukturen, damit sich alle Generationen gut aufgehoben und dazugehörig fühlen. Für den Gemeinderat wünsche ich mir ein Gremium, welches zusammenarbeitet und stets die bestmöglichen Optionen und Lösungen für die Weiterentwicklung von Meisterschwanden anstrebt.

Was gefällt Ihnen an sich selbst am besten?

Mein Blick für die Menschen, manchmal auch zwischen den Zeilen lesen zu können, zeichnen mich aus. Ob am Stammtisch, auf dem Spielplatz mit anderen Eltern oder am runden Tisch mit Geschäftsleuten – mit mir ist immer ein spannendes Gespräch möglich.

Über welche Eigenschaft an Ihnen stören Sie sich manchmal?

Bin ich von einer Thematik überzeugt, benötigt es manchmal länger, mich von meiner Meinung abzubringen. Ich scheue mich jedoch nicht, meine Betrachtungsweise zu ändern, sofern die Begründungen plausibel und logisch sind.

Deswegen muss man Sie einfach wählen:

Der erste Wahlgang hat gezeigt, dass die Meisterschwandnerinnen und Meisterschwandner hinter mir stehen – darüber habe ich mich ausserordentlich gefreut. Vorausschauend für alle Generationen – verantwortungsbewusst und motiviert in den Gemeinderat – das ist immer noch mein Ziel.

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