Tierisch, diese Kunst!

Marc Philip Seidel

Marc Philip Seidel

Ausschnitt der Bremer Stadtmusikanten (1960, Schulanlage Lenzhard) des Lenzburger Künstlers Peter Hächler.
         
         
            Foto:  : Olivier Vermeulen, Kunst in Lenzburg, 2024

Ausschnitt der Bremer Stadtmusikanten (1960, Schulanlage Lenzhard) des Lenzburger Künstlers Peter Hächler. Foto: : Olivier Vermeulen, Kunst in Lenzburg, 2024

Tiere sind des Menschen Freund, lautet eine alte Weisheit. Und das seit Menschengedenken, gar über den Tod hinaus: Die kunstvollen Grabfunde aus Lenzburgs römischer Zeit zeugen von der Verehrung der Tiere: Einen halben Zoo mit Säulein, Vögeln, Hirsch, Hase und Hunden gab einst bei Ausgrabungen das Lindfeld preis. Herausragende Funde stellen aber die beiden Panther – es sind die Griffe der Bronzekannen – im Museum Burghalde dar. Eine andere Zoo-Belegschaft mit Bambi, Elefant, Kamel, Schwan und Schaukelschnegg aus Lenzburger Manufaktur eroberte so manches Kinderzimmer. Auf der Pirsch durch das Museum Burghalde lassen sich mit etwas Glück diverse exotische Tiere aufspüren: Da überraschen Eisbären die Polarforscher mit Hero-Büchsen, fliegende Pferde mit Feuerwagen auf einer Ikone und Einhörner auf einem Wappenschild. Welcher Spassvogel hat sich eigentlich als singenden Delphin auf einer alten Tonkachel verewigt? Es war der Lenzburger Ofenbauer Johannes Seiler im Jahr 1770.

Ein oder eher mehrere Vögel entsprangen einst dem Lenzburger Bildhauer Peter Hächler: Nämlich zwei bronzene an der Zeughausstrasse (im Innenhof des reformierten Kirchgemeindehauses und auf dem Pausenhof der Schulanlage Lenzhard) sowie ein stolzes Steinexemplar als Krönung des Güggelbrunnens (Burghaldenstrasse).

Wer sich in der musealen Schatzkammer umschaut und sich auf die Suche nach dem künstlerischen Skulpturenschatz durch Lenzburg macht, wird reich belohnt: nicht nur die Vogelschar wartet auf. Wo sich die Bremer Stadtmusikanten, Not Vitals Kamelkopf, die Rehbank und unzählige weitere abstrakte, minimalistische, leuchtende und sprudelnde Kunstwerke im öffentlichen Raum befinden, verrät der erste Lenzburger Kunstführer; druckfrisch und reich bebildert. Das wundervolle Kooperationsprojekt wird am 24. August um 11 Uhr im Teegarten im Widmipark präsentiert. Anschliessend Apéro und Kunstführungen. Der Guide ist ab dann digital und gedruckt kostenlos erhältlich.

«Schatzkammer». Hier stellen Mitarbeitende des Museum Burghalde Lenzburg jeweils spannende Geschichten und originelle Fundstücke vor.

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