«Fauchi» ist aus der Kur zurück

Die grosse Attraktion von Schloss Lenzburg, der Drache «Fauchi», war im Winter im Spital: In alter Frische präsentiert er sich in der am Samstag startenden Saison.

In alter Frische zurück: Der generalüberholte «Fauchi» bei seiner Rückkehr auf Schloss Lenzburg. Foto: zvg
In alter Frische zurück: Der generalüberholte «Fauchi» bei seiner Rückkehr auf Schloss Lenzburg. Foto: zvg

Seit Jahrzehnten begeistert «Fauchi», das dem Ei des bösen Lenzburger Drachens, dem indirekt der Bau von Schloss Lenzburg zu verdanken ist, entschlüpfte Drachenkind, die Besucher auf dem Schloss. In seiner dunklen Höhle faucht und röhrt das Sagenkind – ohne die Besucher, vor allem die kleinen, zu erschrecken. So wurde das Sagenkind zum Publikumsliebling.

Aber selbst an einem Jungdrachen wie «Fauchi» geht die Zeit nicht spurlos vorüber. So nutzte er die Winterpause des Schlossbetriebs zu einem längeren Kuraufenthalt. Da Drachen von einem Rehabilitationsaufenthalt eine eigene Vorstellung haben, genügte «Fauchi» ein gewöhnliches Wellness-Hotel nicht.

Fit wie ein Teenager

Er begab sich in die Landeshauptstadt und liess sich in einem ehemaligen Brauereigebäude total auffrischen. Im auf solche Operationen spezialisierten Atelier Lorraine wurden «Fauchi» sämtliche Innereien ersetzt: Die gesamte Steuerung wurde neu angelegt, sämtliche Motoren ersetzt und die Lichtanlage aufgefrischt.

Rechtzeitig zur Saisoneröffnung ist «Fauchi» wieder auf die Lenzburg zurückgekehrt. Für seinen Wärter ist es, als sei die Publikumsattraktion vorab der jungen Schlossbesucher in einen Jungbrunnen gefallen: «Zuletzt hatte sich ‹Fauchi› bewegt wie ein alter Mann; jetzt ist er wieder fit wie ein Teenager», freut sich Thomas Welte, der Betriebsleiter von Schloss Lenzburg.

Die Sage vom bösen Drachen

«Fauchi» wurde seine Rolle als Liebling der Massen nicht in die Wiege respektive ins Ei gelegt: Er verdankt seine Existenz der Sage nach einem bösen Drachen, der in einer Feldhöhle des Hügels über der Stadt Lenzburg hauste und die Gegend in Angst und Schrecken versetzte. Zwei Ritter sollten das Volk vom Ungetüm befreien. Den ersten, Bertram, frass er auf, doch dem zweiten, Guntram, musste er sich geschlagen geben. Den noch unverdauten Bertram spie der Drache in seinem Todeskampf wieder aus. Die erleichterten Bauern erkoren ihre Befreier zu Grafen von Lenzburg und gestatteten ihnen, auf dem Drachenberg eine Burg zu bauen.

Von der befreiten Bevölkerung und der Geschichte lange unbemerkt, hatte der böse Drache in seinem Todeskampf ein Ei verloren. Nach Jahrhunderten wurde es entdeckt und daraus schlüpfte dann das Drachenkind «Fauchi».

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