Ein Tag, der Türen öffnet
Nationaler Zukunftstag Ein Blick hinter die Kulissen, der begeistert: Am Nationalen Zukunftstag 2025 öffneten in der Region Lenzburg zahlreiche Betriebe ihre Türen und ermöglichten Kindern einen lebendigen, praxisnahen Einblick in die Arbeitswelt.
Einmal selbst an einer Maschine stehen, ein Werkstück erschaffen, den Duft von Holz in der Nase und das Gefühl, für ein paar Stunden Teil einer echten Produktionswelt zu sein – der Nationale Zukunftstag ermöglicht Kindern genau das. Schweizweit erhalten Schülerinnen und Schüler zwischen neun und zwölf Jahren einen ersten Einblick ins Berufsleben, entdecken neue Arbeitsfelder und erleben, wie vielfältig die Arbeitswelt ihrer Eltern und Bezugspersonen ist. Was für viele Betriebe ein kleiner zusätzlicher Aufwand bedeutet, ist für die Kinder oft ein prägendes Erlebnis, das lange nachhallt.
Ein Blick in die Region Lenzburg zeigt, wie vielfältig diese Einblicke sein können. So schnupperten bei der Urma AG in Rupperswil in diesem Jahr zwei Mädchen in den Berufsalltag. Der Betrieb bildet insgesamt fünf Lehrberufe aus – von technischen Berufen wie Produktions- und Polymechanik bis hin zu kaufmännischen und digitalen Ausbildungen. Für den Lehrbeginn 2026 sind sämtliche Lehrstellen bereits vergeben.
Handwerk zum Anfassen
Wie viel Begeisterung ein solcher Tag auslösen kann, zeigt auch das Beispiel der Alpsteg Fenster AG. Das Unternehmen nimmt seit 17 Jahren am Zukunftstag teil, damals noch unter dem Namen «Girlsday». Die Anzahl der Teilnehmenden schwankt zwar von Jahr zu Jahr – doch 2025 wurde ein neuer Rekord erreicht: Elf Kinder standen an diesem Morgen im Betrieb, so viele wie noch nie zuvor. Und erstmals waren mehr Mädchen dabei als Jungen.
Werkstattluft und Pizza
Nach der Begrüssung führt der Weg der jungen Gäste zunächst durch die verschiedenen Abteilungen. Besonders eindrücklich ist dabei stets die Lackiererei, in der Fensterteile hängend an Wagen durch die Halle fahren – ein Anblick, der die Augen der Kinder regelmässig zum Leuchten bringt. Nach einer kurzen Theoriephase geht es in die Werkstatt, wo ein kleines Werkstück aus Holz entsteht. An einfachen Maschinen, stets unter Aufsicht, fertigen die Kinder ihr eigenes Produkt – ein Souvenir, das später stolz mit nach Hause genommen wird.
Natürlich gehört zu einem gelungenen Zukunftstag auch die passende Verpflegung: Gipfeli zum Znüni, Pizza am Mittag – und genügend Pausen, die den Tag auflockern. Am Mittag dürfen die Kinder zudem ihren Eltern über die Schulter schauen. Am Ende gibt es ein kurzes Feedback, bevor sie voller Eindrücke wieder nach Hause gehen. Seit rund 20 Jahren begleitet Andreas Gisy, Leiter Holzfensterproduktion, den Zukunftstag. Für ihn sind diese Momente «sehr lebendig», wie er sagt. Die Werkstücke erlauben ein wenig Kreativität, und er beobachtet jedes Jahr mit Interesse, wie die Kinder Neues entdecken und erste Berührungspunkte mit der Berufswelt sammeln. Welche Wege sie später einmal einschlagen, lässt sich kaum sagen. Doch der Betrieb weiss: Der Aufwand lohnt sich, gerade für den Berufsnachwuchs. Im Moment bildet die Alpsteg Fenster AG einen Lernenden im kaufmännischen Bereich aus sowie einen weiteren in der Werkstatt, der mit einem Partnerunternehmen geteilt wird. Für 2026 ist zudem eine Lehrstelle EBA ausgeschrieben – und die Nachfrage ist gross.
Für die Betriebe ist klar: Solche Tage sind eine Investition in die Zukunft. Eine, die vergleichsweise wenig Aufwand bedeutet, aber für die Kinder umso wertvoller ist.

















