Bei der nächsten Schloss-Oper erhält das Orchester einen neuen Platz

Die Vorarbeiten für die Oper «La Cenerentola» im Hof von Schloss Hallwyl laufen auf Hochtouren. Neu sitzt die argovia philharmonic in einem Kubus. Premiere ist am 27. Juli 2018.

Das künstlerische Team von «La Cenerentola» bei einer Sitzung im Schloss Hallwyl: Manuel Kolip (Bühnenbild), Janina Ammon (Kostüme), Johannes Pölz-gutter (Regie) und Douglas Bostock (musikalische Leitung). Foto: zvg

Das künstlerische Team von «La Cenerentola» bei einer Sitzung im Schloss Hallwyl: Manuel Kolip (Bühnenbild), Janina Ammon (Kostüme), Johannes Pölz-gutter (Regie) und Douglas Bostock (musikalische Leitung). Foto: zvg

Bühne ist auch Dach des Orchestergrabens: Modell der neuen Anlage der Oper Schloss Hallwyl für die nächsten Produktionen. Foto: zvg

Bühne ist auch Dach des Orchestergrabens: Modell der neuen Anlage der Oper Schloss Hallwyl für die nächsten Produktionen. Foto: zvg

Bereits zum sechsten Mal verwandelt sich Schloss Hallwyl im nächsten Sommer in eine Freiluft-Opern-Arena. In einer Abstimmung hat die Öffentlichkeit entschieden, dass diesmal Gioachino Rossinis «La Cenerentola» gespielt wird.

«Wir haben eine sehr intensive Zeit hinter uns», hält Esther Egger, die Präsidentin des Trägervereins, fest. Viele Entscheide wurden in den letzten Wochen gefällt; personelle und bauliche. Für das Publikum am augenfälligsten ist die andere Anlage von Bühne und Orchestergraben.

Während den ersten fünf Produktionen, die sich im Abstand von jeweils drei Jahren folgen, hatte die argovia philharmonic jeweils auf einem Podest über der Eingangspassage des Schlosses gespielt. Nächstes Jahr spielt das Orchester in einem gegenüber der Tribüne offenen Kubus von zwölf Meter Breite und sechs Meter Tiefe.

«Experiment und Kostenfaktor»

Von der neuen Anordnung verspricht man sich eine akustische Verbesserung. Die Fläche vor dem Orchester und das Dach der Konstruktion bilden die Spielbühne. «Für uns war dies eine grosse Herausforderung, doch sind wir überzeugt, dass wir mit der Neuerung qualitativ viel herausholen», so Präsidentin Egger.

Künstlerisch – für diesen Bereich ist neu argovia philharmonic verantwortlich – erlaubt der Orchester-Kubus, der die Sicht auf die Spielfläche nicht beeinträchtigen soll, ein «ganz anderes Zusammenspiel». Egger bezeichnet die Neugestaltung als «Experiment, aber auch als Kostenfaktor», ist aber überzeugt: «Das lohnt sich.»

Beim Thema Finanzen runzelt die Vereinspräsidentin die Stirn: «Kultur finanzieren ist nicht einfacher geworden», hält sie fest und verweist auf die Wetterempfindlichkeit von Open-Air-Anlässen: «Freiluft ist immer eine Herausforderung.» Doch ganz generell sitzen die Sponsorenfranken nicht mehr so locker wie in Hochkonjunkturphasen: «Die Wirt- schaft operiert eher zurückhaltend», stellt Esther Egger fest. Die Präsidentin lässt offen, ob die Pleite der gänzlich anders organisierten Oper Schenkenberg einen Einfluss bei der Finanzierung hat. Noch werden für die Oper Schloss Hallwyl 2018 weitere Sponsoren gesucht.

Neuer Regisseur

Bereits gefunden respektive bestimmt haben die Verantwortlichen das künstlerische Team. Während die musikalische Leitung wiederum bei Douglas Bostock, dem Dirigenten der argovia philharmic, liegt, sind Johannes Pölzgutter (Regie), Manuel Kolip (Bühnenbild) und Janina Ammon (Kostüme) erstmals auf der «Hallwyl» in verantwortlicher Position tätig, wobei Ammon schon als Assistentin hier wirkte.

«Jung, frisch und hoch motiviert», so beschreibt Esther Egger den neuen Regisseur. Pölzgutter hat in Wien studiert und konnte mit verschiedenen Inszenierungen, unter anderem in Luzern, bereits grosse Erfolge feiern. Auch Dirigent Bostock schätzt die Blutauffrischung: «Ein neues Regieteam mit spannenden, kreativen und amüsanten Einfällen», charakterisiert der Brite im «Magazin» der argovia philharmonic die Kollegen.

Ebenfalls wurden die ersten Solisten verpflichtet. Nicht weniger als fünf Teilnehmer des Gesangswettbewerbs im Frühling haben ein Engagement erhalten: Mark Sediuk (Tenor, Don Ramiro), Yoshiaki Kimura (Bass, Don Mangifico), Soo Yeon Lim (Sopran, Clorinda), Anna Nero (Mezzosopran, Thisbe), Josevan de Jesus Santos (Mezzosopran, Angelina).

Weitere Artikel zu «Im Gespräch», die sie interessieren könnten

Im Gespräch14.05.2025

Stille Bedrohung mit sechs Beinen: die Asiatische Hornisse im Anflug

Bezirk Lenzburg Sie ist kaum grösser als eine Wespe, aber für Honig- und Wildbienen hochgefährlich: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist…
Im Gespräch14.05.2025

Unverheiratet und Eltern

In der Schweiz wird heute fast jedes dritte Kind ausserhalb der Ehe geboren. Rechtlich gesehen gibt es in dieser Konstellation einiges zu beachten. Ganz wichtig…

Im Gespräch07.05.2025

Einpflanzen mit Plan

Die Gärtnereien locken im Frühling mit prachtvollen Sträuchern, Bäumen und Blumen. Da fällt es schwer, nicht direkt zuzugreifen. Doch bevor neue Pflanzen im…