Salzkorn: Kommentare
Interessieren Sie sich auch für die Kommentarspalten bei einem Artikel? Ich lese diese mit Leidenschaft. Manchmal ärgere ich mich über das Geschreibsel, freue mich über objektive Kommentare oder muss mich ab und zu fremdschämen. Beispielsweise dann, wenn man merkt, dass die Schreibenden bereits beim Einführungstext mit Lesen aufgehört haben und ihre Kommentare zum Besten geben, oder ohne jeglichen Funken von Anstand ihre Meinung kundtun. So auch in den letzten Tagen, als die Feuerverbote von den Kantonen und Gemeinden veröffentlicht wurden. Da kam mir die Schweiz wie ein gallisches Dorf vor. Kommentarmässig völlig zerstritten, aber am 1. August wohl wieder in Minne vereint. Denn schliesslich galt es, den Geburtstag der Eidgenossenschaft zu feiern. Ein Tag, an welchem man neben dem alljährlichen Aufrüsten an der Vulkan- und Raketenfront auch der Dankbarkeit einen Platz einräumen sollte. Dankbar, in einem Land leben zu können, in welchem zwar auch nicht alles in bester Ordnung ist, aber wo man von politischen Erdbeben verschont bleibt, frei seine Meinung äussern kann, das Gesundheitssystem zwar teuer, aber auf hohem Niveau ist. Und notabene eines der schönsten Länder ist. Obwohl ich mich in meinem Gastland wohlfühle, ist auch mir der Nationalfeiertag wichtig. Zuhause wehen dann die Schweizer, Aargauer und selbstverständlich die Berner Fahne in der italienischen Brise. Dieses Jahr waren wir jedoch in der Schweiz. Bei über 40 Grad haben wir die Walliser Berge dem südlichen Flair vorgezogen. Das feuerlose Lichtermeer war beeindruckend, die friedliche Stimmung wohltuend und die glitzernde Show der unzähligen Drohnen etwas ungewohnt, aber besonders.
Wer sich für die Geschichte, wieso die Schweiz jeweils am 1. August ihren Geburtstag feiert, interessiert, dem seien unter www.swissinfo.ch die Erklärungen sehr empfohlen. Im Jahr 1899 hatten auch die Auslandschweizer ihren Teil dazu beigetragen. Doch lesen Sie einfach selber nach. Vielleicht fällt Ihnen der eine oder andere Kommentar dazu ein.