Lob in den höchsten Tönen für die neue Lenzburger Königin
Lenzburg Am Titularfest Herz Jesu der katholischen Kirche Lenzburg weihte Bischof Felix Gmür zusammen mit Pfarrer Roland Häfliger und weiteren Seelsorgern in der vollbesetzten Kirche die neue Orgel ein. Orgeln gelten allgemein als die Königin der Musikinstrumente.

Nicht wenige der Teilnehmenden am erhabenen Pontifikalamt mit Bischof Felix Gmür und Pastoralraumpfarrer Roland Häfliger liessen sich ergreifen von den ersten Tönen der neuen Rieger-Orgel. Mit dabei in der vollbesetzten Kirche waren vier uniformierte Schweizergardisten. Orgelbauer Wendelin Eberle würdigte eingangs die tolle Zusammenarbeit mit den Lenzburger Gremien und erwähnte, dass hinter dem Bau der Orgel 13000 Arbeitsstunden stecken.
Grund zur Freude besteht, hat doch die Orgelbaukommission unter der Leitung von Kirchenpflegerin Maria Bühlmann, Staufen, über Jahre hinweg ganze Arbeit geleistet. Die Orgel mit den 48 Registern und den 2718 Pfeifen bildet ein modernes Kunstwerk, besticht durch die Ausstrahlung, die Eleganz und die Klangfarben. Das Fenster in der Westfassade der Herz-Jesu-Kirche wurde vom weltweit bekannten Orgelbauer Wendelin Eberle von der Rieger Orgelbau GmbH in Schwarzach, Vorarlberg, Östereich, überzeugend in die Gestaltung der Orgel miteinbezogen. Von diesem Fenster, abgestuft in roten Farben, erhofft sich die Orgelbaukommission im Kirchenraum wechselnde, überraschende und doch diskrete Lichteffekte. Diese Hoffnung wird sich bestimmt erfüllen. Dank der erweiterten Empore wurden neue Möglichkeiten geschaffen für mehr und grössere Anlässe. Die musikalische und kulturelle Szene in Lenzburg wird aufgewertet.
Bisherige Orgel nach Uruguay verschenkt
Dem Kirchenmusiker Florian Zaunmayr schwebte vor, auf die Orgelweihe hin eine neue Messe mit dem Titel «Messe zur Orgelweihe» komponieren zu lassen. Im Wettbewerbsverfahren siegte der deutsche Kirchenmusiker Steven J. Heelein. Sein Werk durfte uraufgeführt im Gottesdienst von den Herzen aufgenommen werden. Kurz und gut: Die Orgelweihe bildete ein gemeinschaftliches, bewegendes Lob Gottes, vollendet aufgeführt mit allen musikalischen Elementen. Das Pontifikalamt wurde auch zu einem Fest der Solidarität, denn die bisherige 70 Jahre alte Orgel vervollständigt nun als Geschenk der Katholischen Kirchgemeinde Lenzburg eine Kathedrale in Uruguay.
Festpredigt über das verlorene Schaf
Bischof Felix Gmür bezog sich in der Predigt auf das Lukasevangelium über das verlorene Schaf. Mit verständlichen Worten und Beispielen konnte er aufzeigen, warum Jesus die Suche nach dem verlorenen Schaf bevorzugte, statt sich um die Herde mit den anderen 99 Schafen zu kümmern. Auf der Piazza des Kirchenzentrums wartete auf alle Teilnehmenden ein Apéro riche. Kontaktmöglichkeiten und Gesprächsstoff bestanden zuhauf. Viele Anwesende nutzten die Chance, mit Bischof Gmür ein Gespräch zu führen. Pontifikalamt, Orgelweihe, bischöfliche Predigtworte, Orgelführungen und Konzerte: Weite Teile der Besucherschaft dürften sich neu gestärkt im Glauben fühlen.