Hoch lebe die Regionalität

Lenzburg Wie viel Globalisierung steckt im Regionalen? Rund um dieses Thema wurde am «Forum Wirtschaft trifft Politik» des Gemeindeverbandes Lebensraum Lenzburg- Seetal diskutiert.

Region im Zentrum: Podium am «Forum Wirtschaft trifft Politik» mit Katja Früh (Gemeindeammann Staufen), Felix Suhner («Seerose» Meisterschwanden), Moderatorin Anne-Käthi Kremer, Eli Wengenmaier («Eichberg» Seengen) und Regionalplanerin Lidia
Region im Zentrum: Podium am «Forum Wirtschaft trifft Politik» mit Katja Früh (Gemeindeammann Staufen), Felix Suhner («Seerose» Meisterschwanden), Moderatorin Anne-Käthi Kremer, Eli Wengenmaier («Eichberg» Seengen) und Regionalplanerin Lidia Räber. Foto: Rinaldo Feusi

Es sei schön, nach einer Zwangspause wieder fortzufahren. Mit diesen Worten begrüsste Daniel Mosimann, Lenzburger Stadtammann und Präsident des Gemeindeverbandes Lenzburg-Seetal (LLS), die Teilnehmer zum «Forum Wirtschaft trifft Politik».

Vor gut 100 Personen hiess das Thema diesmal offiziell «Wie viel Regionalität ist möglich und sinnvoll in einer globalen Welt?». Nahezu folgerichtig wurde in den beiden Inputreferaten der beiden Seetaler Hotelier- und Gastronomieunternehmer Felix Suhner (Balance-Familie-Gruppe mit dem «Seerose Resort & Spa» in Meisterschwanden) und Eli Wengenmaier (Eichberg Seengen AG) und bei der anschliessenden Podiumsdiskussion vor allem das Hohelied des Regionalen gesungen.

«Regional? Ja – aber nicht nur.»

«Die regionale Verankerung liegt uns sehr am Herzen», sagte etwa Wengenmaier, der den Werdegang des «Eichbergs» von 1959 bis hin zur jüngst erfolgten Eröffnung des ersten Cabrio-Restaurants der Schweiz erläuterte. Sein Fazit lautete: «Regional? Ja – aber nicht nur.»

Diesem Grundsatz stimmte Suhner in grossen Zügen zu. Jahr für Jahr gibt die «Seerose» gut drei Millionen Franken bei regionalen Betrieben für Produkte aus. Mit dem thailändischen Restaurant ist man jedoch auch international verflochten – und erst noch nachhaltig. «Unser ‹Samui Thai› erreicht man in wenigen Minuten Fahrzeit und kann sich so einen 11-Stunden-Flug nach Thailand ersparen», so Suhner.

Nach den Ausführungen von zwei weltoffenen, aber regional operierenden Gastrounternehmern wurde die Thematik in der von Anne-Käthi Kremer moderierten Podiumsdiskussion etwas weiter gefasst. «Grösser ist nicht immer besser», sagte Staufens Gemeindeammann Katja Früh und bezog sich mit dieser Grundsatzaussage konkret auf mögliche Gemeindefusionen in der Region.

Regionalplanerin Lidia Räber nahm diesen Faden auf und wies auf die Möglichkeit hin, intensiver zusammenzuarbeiten, ohne gleich zu fusionieren: «Ein unkontrolliertes Wachstum ist nicht mehr zeitgemäss.»

Neue Marke zum «Zehnjährigen»

Zum Abschluss wurde zum 10-Jahr-Jubiläum des LLS eine neue Marke präsentiert: Von «Gnüsserli Lenzburg-Seetal» gibt es unter Mitarbeit von vier sozialen Institutionen der Region bereits den Getreideriegel namens ««s’Zähni».

Beim anschliessenden Netzwerk-Apéro wurden allerdings eher traditionelle Häppchen verzehrt und einheimische Tropfen getrunken. Und über das Gehörte diskutiert.

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