Salzkorn: Grossbaustelle ­Lenzburg

Rolf Kromer
Rolf Kromer

Auf meinen Wegen durch Lenzburg begegne ich in diesen Tagen gleich mehreren Baustellen. Die längste und unberechenbarste ist diejenige auf der Bahnhofstrasse. Sie ist ein Risiko für mich. Auf ihr lasse ich je nachdem wichtige Sekunden auf dem Weg zu meinem Zug nach Zürich liegen. Obwohl ich es mir immer und immer wieder vornehme: Früher zu Hause zu starten, schaffe ich nicht. Dass ich spät dran bin, ist ein Naturgesetz, gegen das ich trotz grossem Willen nicht ankomme. Da hilft nicht mal Selbsttäuschung, habe ich doch extra unsere Backofenuhr fünf Minuten vorgestellt.

Und so hoffe ich jeden Morgen auf meinem Weg an den Bahnhof, dass nicht gerade ein Bus die Einbahnstrasse herunterkurvt und mir ein zu spätes Eintreffen am Arbeitsplatz einbrockt. Auch am Sandweg wird aktuell so stark gebaggert, dass der Sand unter dem Weg freigelegt wird. Und auf dem Heimweg treffe ich auf dem Kronenplatz auf ein einspuriges Verkehrsregime, das schon zu mancher leicht verwirrenden Situation geführt hat.

Das ist die eine Sicht auf die Lenzburger Baustellen – die Sicht eines Pendlers. Dann gibt es noch die Sicht unseres Kindes. Und die ist komplett anders.

Bagger! Was gibt es Schöneres als laute Baggergeräusche? Oft sind auf den Baustellen auch faszinierende Dumper anzutreffen, auf die das ausgehobene Material verschoben werden kann. Ein Traum! Und Bauarbeiter mit Presslufthammer, an Betonmischer und in Kranwagen.

Alles genauso wie im Wimmelbuch, das bei uns zu Hause auf dem Stubentisch liegt. Auf der Seite mit der Baustelle verweilen wir immer besonders lange, bis wir weiterblättern.

Fazit: Je mehr Baustellen in Lenzburg, desto glücklicher unser Kind. Nichtsdestotrotz bin ich froh, wenn die neue Bahnhofstrasse fertig ist.

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